Wadis, Gazellen und Kamele

Hallo liebe Reiseberichtleser,

So geht Überwintern: Das Wetter ist gut, die Temperaturen angenehm und heute geht es in einen der schönsten Wadis des Oman – Wadi Suwayh.

Um dahin zu gelangen, müssen wir den Wadi Arbiyyin hinauffahren, teils schon recht herausfordernd für Mensch und Maschine…

Vor einer Furt bleiben wir stehen, nicht weil die nicht zu bewältigen wäre für unsere Womos, sondern weil dahinter das Dorf kommt mit seinen viel zu engen Gassen und weil rechts das Naturwunder Wadi-Schlucht beginnt…

Wir schultern unser Picknick und machen uns auf den Weg, entlang der Bewässerungskanäle, der Falladsch, die wir schon oft gesehen haben…

Manche sind mit Palmenstämmen verwachsen,

… und im Oberlauf auch teils von Felsen bedeckt, über die wir dann klettern müssen.

Dafür haben wir schöne, interessante Begegnungen mit Menschen und Tieren

und mit der Pflanzenwelt.

Hier die giftige Wolfsmilch, die uns schon in mancher Wüste begegnet ist, hier im gut bewässerten Wadi besonders saftig…

Rast am Wasser, aber keiner hat Lust zum Baden…

außer ein paar Fröschen.

Auf dem Rückweg entdecken wir im Tal auch ein paar Insekten

Die Meisten nehmen den direkten (Schotter-) Weg durchs Wadi zurück zur Küste.

..und werden neben dem Fahrspaß mit spannender Landschaft im Canon belohnt.

Unten an der Küste wartet das Hawiyat Najm Sink Hole, ein Karsttrichtersee mit kristallklarem Wasser,

… in dem man auch baden und tauchen kann. Anscheinend gibt es unterirdisch eine Verbindung zum Meer, denn das Wasser ist leicht salzig.

Hamdy und ich ich haben unterdessen heute morgen am Fischmarkt Fisch gekauft,

… und putzen lassen.

den gibt es heute Abend nach bewährter Art in Alufolie gegrillt am Fins Beach

zum Abendbrot

beim Abendrot.

Zum Sonnenaufgang rappelt es schon wieder in den Kisten…

…denn das nächste Wadi ruft!

Am Fuße des Wadi Tiwi lassen wir die Womos stehen und steigen ebenen Weges einige Höhenmeter auf.

Zuerst geht es durch das blühende Tal bis zu einem Dorf mit engen Gassen.

Grünlich schimmert von oben das kostbare Nass im Flussbett

Nach der wild romantischen Variante sehen wir hier wieder ein bewohntes Tal mit effektiver Landwirtschaft…

Papaya

Auch hier geht es den Leuten so gut, dass sie neben den alten Steinhäusern einfach neue aus Beton gebaut haben. Traditionelle Bausubstanz wird so gut wie gar nicht erhalten. Wir werden das noch an anderer Stelle krass beobachten.

Kleine Jungen winken uns fröhlich von den Dächern zu …

ganz verschämt durchs Dickicht auch ein paar Mädchen.

Wir folgen der Küstenstraße Richtung Sur und biegen wieder rechts ab in die Berge.

Nahe des Al Saleel Naturpark nehmen wir Stellplatz und werden spontan zu einer benachbarten Kamelfarm eingeladen…

… wo sich gerade Nachwuchs eingestellt hat.

Der Besitzer ist sehr stolz auf seine freundlich dreinschauenden Tiere,

auf seine Kinder…

und seinen Stammbaum. Schon seit Generationen züchtet seine Familie in diesem Tal Kamele.

Wir nehmen dankbar seine Einladung an zu einem Kaffee und Wassermelone beim Sonnenuntergang

… und kehren erst danach zum Stellplatz mit Lagerfeuer zurück.

Am nächsten Morgen besuchen wir im Al Saleel Naturpark eine Aufzuchtstation für einheimische Gazellen.

…und fahren weiter nach Al Kamil zum Old Castle Museum

Hier hat ein privater Schlossbewohner erfrischend unwissenschaftlich alles mögliche zusammengetragen, was mit der Omanischen Geschichte zu tun haben könnte. Prädikat sehenswert!

Erwin und Katharina machen Pause im Schlosshof bei Kava und Datteln.

Die angeblich ältesten Lehmhäuser des Oman in dem Ort Al Minzafah wollen wir uns natürlich auch ansehen

Wir passieren das Tor zur von Türmen bewachten Altstadt…

und finden eine Ruine neben der anderen.

Walter inspiziert einen recht gut erhaltenen Gebetsraum mit Nische.

Wir staunen und fragen uns, warum man dieses architektonische Kulturerbe nicht pflegt…

…die Antwort ist einfach – die Bewohner sind zu schnell reich geworden und wohnen lieber in klimatisierten Neubauten aus Beton, statt die alte Bausubstanz aufwändig zu erhalten.

Außerdem handelt es sich um Privatbesitz, der sich daher einem staatlichen Zugriff weitestgehend entzieht.

…und so vermüllen die Ruinen im Schatten der Neubauten, bis nichts mehr übrig ist.

Auch der ehemalige Marktplatz ist verwaist, man kann noch gut erkennen, wo die Lagerräume waren und wo die Sonnenmarquisen aufgelegt wurden um die Waren vor der Sonne zu schützen. Geschichte, die nur wenige Jahrzehnte alt ist.

Den Ruinen gegenüber aber pulsiert das Leben…

Es wurden sogar Gästehäuser eröffnet, die mit großen Fenstern einen Rundblick auf die Ruinenlandschaft bieten…

Morgen wollen wir den Frauenmarkt in Ibra besuchen.

Bis dahin grüßen Euch Valeri, Hamdy…

…und Holger.

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