Georgien im Wandel der Zeit

Liebe Freunde des Ostens,

Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht! Es ist gut ein Jahr her, dass ich diese Tour erstmalig auf dem Seabridge-Treffen im Herbst 2014 in Bad Könighshofen vorgestellt habe und nun sind wir mitten drin im Kaukasus…….



Gerade das herrliche Batumi steht wie kaum eine andere georgische Stadt für den Wandel, den das Land in den letzten Jahren durchgemacht hat. Ob moderne Promenade am Ufer, einladende Schwarzmeerstrände, pulsierende Touristenhochburg oder historische Altstadt: Hier findet jeder genau das, was er sucht!





Von unserem langjährigen Freund Zviad erfahren wir nicht nur, dass die Stadt bereits von Jason und den Argonauten aufgesucht wurde und eine über 2000-jährige (Wein)Geschichte nachweisen kann, sondern auch wie lange es dauern kann, eine lokale KFZ-Versicherung abzuschließen. Gemeinsam macht aber selbst dies mehr Spaß und der Zwischenstopp im klimatisierten Büro stellt eine willkommene Abwechslung zum subtropischen Klima Batumis dar.





Derart erholt erklimmen wir im Laufe des Tages auch noch die höchsten Gipfel und betrachten Batumi und seine herrliche Schwarzmeerküste von der Seilbahn aus sowie bei einem wohlverdienten Drink in der Bar des Radisson Blu Hotels.



Georgien ist aber weit mehr, als die boomende Schwarzmeercity Batumi, welche natürlich enorm von der günstigen Lage zwischen der Türkei, Russland und Aserbaidschan profitiert. Alle drei Völker verfügen über ausreichend Geld, welches sie gerne abends in der einstigen Sommerresidenz der russischen Aristokratie ausgeben. Wir verlassen jedoch die Küste und begeben uns mit Kutaisi in eine der ehemaligen Hauptstädte Georgiens.







Auch hier haben die letzten Jahre positive Veränderungen mit sich gebracht und so wurde zum Beispiel die wunderschöne Altstadt aufwendig saniert. Zusammen mit den meist aus der Sowjetzeit stammenden Grünanlagen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Spaziergänge sowie natürlich zum Probieren der überall stets herrlich schmeckenden georgische Küche.



Etwas außerhalb der Stadt gelegen, aber unbedingt einen Abstecher wert – die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Bagrati-Kathedrale.







Wir nehmen uns Zeit und durchstreifen das Umland von Kutaisi, was uns zu der Erkenntnis führt, dass all die uralten Zeugnisse christlichen Glaubens stets an den landschaftlich herrlichsten Stellen errichtet wurden. Echt clever gemacht von den alten Georgiern, denn somit kommen Naturliebhaber und Freunde von Geschichte, Architektur und Religion gleichermaßen auf ihre Kosten!






Georgien, das ist aber weit mehr, als altes Christentum und schöne Landschaften. Mit Gori besuchen wir den Geburtsort von Josef Stalin und das ihm zu Ehren dort errichtete Museum. Die Einwohner sind natürlich in gewisser Weise stolz, dass einer von ihnen es zum zeitweise mächtigsten Mann des 20. Jahrhunderts gebracht hat – unumstritten ist er deswegen aber noch lange nicht.






Bei dem anschließenden Ausflug zu der unweit der Stadt Gori gelegenen Höhlensiedlung sind wir uns aber alle wieder einig: historische Stätte an einer landschaftlich herrlichen Stelle!



Gleiches gilt für das UNESCO-Weltkulturerbe Mtskheta, ebenfalls eine ehemalige georgische Hauptstadt nahe dem heutigen Tiflis: uralt, christlich, schön und – wegen der Lage an der Kreuzung zweier Flüsse – natürlich clever……




Endlich angelangt in Tbilisi, wie die Georgier ihre Hauptstadt nennen, verschaffen wir uns einen Überblick über die einzige Millionenmetropole des Landes. Dank unserer Stadtführerin Natia gelingt uns dies auch dieses Mal und es ist auch hier erstaunlich, was in den letzten Jahren so alles passiert ist.






Das „kleine“ Land, welches im Laufe seiner Geschichte stets eingeklemmt war zwischen dem russischen, osmanischen und persischen Imperium, hat nun scheinbar endlich einen ausgeglichenen Weg zwischen Ost und West gefunden. Der Konflikt mit Russland, welcher mit dem georgisch-russischen Krieg von 2008 seinen traurigen Höhepunkt fand, ist beigelegt und unter dem neuen Präsidenten ist man bestrebt pragmatisch zu bleiben und mit allen Seiten gute Beziehungen zu pflegen.






Mit der georgisch-orthodoxen Kirche sowie einer Vielzahl an eigenen uralten Traditionen verfügt das Land über eine hervorragende Basis, um seine Zukunft selber zu gestalten. Die Tafel an der Wechselstube zeigt jedoch recht klar, was hierbei in nächster Zeit die wichtigsten Partner sein werden: Europa, Amerika, Russland und die Türkei – alle zusammen!






Wir bedanken uns bei Natia, Zviad sowie zahlreichen Georgierinnen und Georgiern für eine schöne Zeit, die geprägt war von Gastfreundschaft und einem offenen Austausch von unterschiedlichen Meinungen und Ideen!

Liebe Grüße an alle Freunde des Ostens daheim und unterwegs!

Euer Arthur

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