Ach, war das schön in Russland! Und was gibt es passenderes, als den letzten Abend in einem mexikanischen Restaurant auf russischem Boden in der Republik Burjatien zu verbringen? Statt Tequila gibt es natürlich Wodka, alles andere würde ich jedoch als gelungene Mischung bezeichnen, die vor allen Dingen Spaß macht!
Etwas weniger Spaß macht dagegen sicherlich die mit jedem Grenzübergang und Teamwechsel verbundene administrative Arbeit. Sascha und unser Finanzminister Artem haben jedoch den totalen Überblick – hoffe ich zumindest……
Dann geht es auch schon ab zur russisch-mongolischen Grenze, welche mittlerweile sehr angenehm zu fahren ist. Das wahre Temperament der Mongolen bekommen wir erst später bei der Ausreise nach China zu spüren, doch versucht auch hier schon ein mutiger Fahrer einige Meter neben uns voranzukommen – und das ohne Reifen. Ob ihm das überhaupt aufgefallen ist?
Geschafft! Wir sind in der Mongolei, unserem ersten rein asiatischen Land angekommen und erfreuen uns an schier endlosen Weiten, welche mal grüner, mal sandiger ausfallen. Die Straßen sind – zumindest am Anfang – in erstaunlich gutem Zustand und so können wir erste Eindrücke von Jurten, Kamelen und einer abwechslungsreichen Landschaft sammeln.
Wer bisher dachte, dass man die Mongolei nur per Pferd oder Kamel erkunden kann, der hat nicht mit dem Wohnmobil gerechnet! Neben den zahlreichen Bodenschätzen des Landes sowie den riesigen Viehbeständen ist es meiner Meinung nach der Tourismus, welcher durchaus gute Perspektiven hat. Hier gibt es zwar noch viel zu tun, aber es lohnt sich ganz bestimmt!
Die Hauptstadt Ulan Bator mit ihren über 1 Million Einwohnern zählt zwar nach wie vor nicht zu meinen Lieblingsstädten, hat sich jedoch in den letzten Jahren zu einer richtigen Metropole entwickelt und erlebt nach wie vor einen wahren Bauboom. Ob ich es jemals erleben werde, die Stadt ohne all die Baustellen durchfahren zu können?
Viel schöner ist es wieder draußen in der Natur und auch an den Anblick von Kamelen vor und Adlern über dem Wohnmobil haben wir uns bald gewöhnt.
Westlich von Ulan Bator besuchen wir mit Karakorum die ehemalige Hauptstadt des mongolischen Weltreiches und Johan hat hier auch noch Geburtstag! Im Laufe der Jahrhunderte ist außer einer Tempelanlage und natürlich der legendären Steinschildkröte, welche an der Stelle steht, wo angeblich Dschingis Khan gelebt haben soll, nicht viel von der Herrscherresidenz übrig geblieben. Ein neues und erst im letzten Jahr eröffnetes Museum informiert aber sehr anschaulich über die große Zeit der Mongolen und ist sicherlich einen Besuch wert.
Wer jedoch unterwegs aufpasst, findet in den Weiten der Mongolei (welche übrigens etwa fünf Mal größer als Deutschland ist!) zahlreiche sehenswerte Plätze und wird dabei immer wieder auf den bekanntesten aller Mongolen stoßen…….
Neben all der schönen Landschaft und Geschichte treffen wir uns auch mit lebendigen Trägern der mongolischen Kultur und erleben hautnah die hohe Kunst der Musiker und Akrobaten. Und wer kann schon von sich behaupten, ein exklusives Live-Konzert auf historischem Boden erlebt zu haben? Eine wahrhaft einmalige Atmosphäre, stimmt´s Manfred?
Es gäbe sicherlich noch sehr viel zu erzählen, aber wir Reiseleiter leiden ja stets chronisch unter einer noch nicht erforschten Zeitmangelkrankheit, weshalb ich euch, liebe Leser, mal wieder um etwas Geduld bitte. Nach wie vor hat für uns die Gruppe und all die täglichen Herausforderungen vor Ort Priorität und wer schon mal in diesem Teil der Welt unterwegs war, der hat eins gelernt: jeder Tag birgt neue Überraschungen und das einzige was sicher ist, ist die Tatsache, dass nichts sicher ist!
Ich kann jedoch schon verraten, dass wir sicher (ja, wirklich sicher) in China angelangt sind und uns sicher (ja, auch das ist sicher) bald mit Neuigkeiten aus dem Reich der Mitte melden! Bleibt uns bis dahin treu!
Euer Steppenscout Arthur
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