Liebe Freunde des Ostens,
Schon bei einem ersten Blick auf die Landkarte Georgiens wird schnell klar: Obwohl es nur einen Steinwurf von Armenien entfernt ist, erwartet uns hier eine völlig neue Welt!
Zunächst entdeckt man auch hier bereits Bekanntes: alte Kirchen und Klöster sowie die herbstliche und kalte Bergwelt des Kaukasus. Doch keine 2 Stunden Fahrzeit vom Grenzübergang Bagratashen liegt die Hauptstadt Tiflis, welche sich in den letzten Jahren wirklich gemacht hat.
Ob Brücken, Kunsteinrichtungen oder Regierungsgebäude: überall weht ein frischer Wind und das neue Georgien setzt tatsächlich – ganz im Sinne des ehemaligen Präsidenten Sakahschwili – Kontraste gegenüber der grauen Sowjetzeit.
Wir tauchen ein in das moderne Georgien, blicken von der Seilbahn aus auf die architektonisch interessante Mischung aus mittelalterlicher, zaristischer, sowjetischer und zeitgenössischer Baukunst und besichtigen auch das Rathaus der Hauptstadt.
Was wäre aber der Besuch von Tiflis ohne ein richtig georgisches Abendessen, inklusive ausgiebiger Weinprobe und netten Gesprächen mit noch netteren Georgierinnen? Hier möchte man(n) durchaus etwas länger bleiben, doch ruft uns das Schwarze Meer und die versprochenen warmen Gefilde… .
Georgien ist aber natürlich weitaus mehr, als Tiflis und Schwarzmeerküste! Unterwegs genießen wir ein vorerst letztes Mal die kaukasische Bergwelt, den goldenen Herbst, alte Festungen sowie die Höhlen von Vardzia.
Die letzte Etappe zum gelobten Schwarzen Meer führt wahlweise über das mittlerweile ebenfalls restaurierte Kutaisi…
….oder natürlich den Pass bei Khulo, sozusagen das letzte wirkliche Abenteuer auf unserer langen Reise. Nach wie vor äußerst „schwierige“ Straßenverhältnisse, aber dafür unglaubliche Landschaft und Bergwelt pur – Hut ab vor dem harten Kern, der es hierher geschafft hat! Manchmal kann ein Wohnmobil eben doch mehr, als man denkt… .
Und dann haben wir es endgültig geschafft: Vor uns liegt Batumi, die georgische Perle am Schwarzen Meer! Das Wetter ist wie versprochen gut und zusammen mit unserem Kollegen Zviad erkunden wir seine Heimatstadt, welche schon die alten Griechen zu schätzen wussten. Auch hier trifft Antike auf moderne Architektur, zaristischer Badeort auf sowjetischen Pragmatismus und Tourismus des 21. Jahrhunderts auf die lokale Lebensweise der hier beheimateten Adscharen.
Schnell, nein: viel zu schnell vergehen zwei Tage und der Abschiedsabend nimmt seinen Lauf. Natürlich auf die georgische Art und Weise, was viel Essen, viel Wein, viele Trinksprüche und das ein oder andere Gläschen Chacha bedeutet….So verschwimmen Tage, Wochen und Monate und was bleibt, ist die Erinnerung an ein gemeinsames Abenteuer, welches wir trotz zahlreicher Hindernisse und Schwierigkeiten überstanden haben.
Ein letztes Meeting an der Bahnstation im Botanischen Garten, ein letzter Blick auf die Skyline von Batumi und das war sie, die Seidenstraße 2014. Wir bedanken uns nicht nur bei Zviad und seiner Frau Linda für die schöne Zeit in Georgien, sondern an dieser Stelle bei allen Helferinnen und Helfern in allen möglichen und unmöglichen Situationen, bei unseren Kolleginnen und Kollegen an der Heimatfront in Mainz und Düsseldorf und natürlich bei einer starken Truppe von Abenteurern, die es mit dem eigenen Wohnmobil bis an das Gelbe Meer und zurück geschafft hat!
Eure Artem & Arthur (die es allen Gerüchten zum Trotz erneut wagen werden!)