Wer nach dem feucht-fröhlichen Ausklang des letzten Abends gedacht hat, dass der nächste Tag gemütlich beginnt, der hat sich ordentlich getäuscht! In diesem Jahr setzen wir unseren lang gehegten Wunsch nach mehr Bewegung zwischen den Fahretappen um und bringen dank unserer Sportskanone Uschi täglich nicht nur auf den Straßen Höchstleistungen!
Tatsächlich muss man bei einer derart langen Reise den alten Spruch „gesunder Geist in gesundem Körper“ nicht nur kennen, sondern auch in die Tat umsetzen. Voller Energie starten wir somit zu unserer ersten Stadtbesichtigung und erkunden die altrussische Stadt Pskow, welche im Laufe ihrer Geschichte stets die Westgrenzen Russlands verteidigen und somit vieles überstehen musste.
Insbesondere die orthodoxe Kirche spielte hierbei eine besondere Rolle, so dass man hier – einige betrachten Pskow und seine einstige Herrscherin, die Fürstin Olga, sogar als die Wiege der russischen Orthodoxie – bis heute eine tiefe Religiosität der Menschen spürt.
Einen Tag später sind Ruhe und Beschaulichkeit verflogen und wir sind mitten drin im Rummel: Unsere Freunde in Welikie Luki empfangen uns gewohnt offen, herzlich und mit gebührendem Presseaufgebot. Schnell kommt man ins Gespräch und unser holländischer Charmeur lässt es sich nicht nehmen, den russischen Damen Tulpen aus Amsterdam zu überreichen. Tolle Aktion, Ruud!
Trotz all der Herzlichkeit zieht es uns weiter und so reisen wir weiter ostwärts und begeben uns für einige Tage in die russische Hauptstadt, welche selbst nach unzähligen Besuchen noch nichts von ihrem Reiz verloren hat. Ich bin alleine in diesem Jahr bereits zum dritten Mal hier, denn der Papierkrieg für die Asientour lässt sich nicht alleine vom Schreibtisch daheim gewinnen: Visastellen, Stellplätze, wichtige Partner und Kontakte, Freunde sowie am allerwichtigsten – der Notarius – müssen nach russischer Sitte stets persönlich besucht werden! Über das Kapitel „Notarius“ werde ich vielleicht an anderer Stelle nochmal ausführlich berichten, hier widmen wir uns erst mal weitaus spannenderen Dingen…..
In Moskau erreicht dann auch unsere Team-Stärke bereits fast ihr volles Ausmaß: Neben Christine, die ja bereits von Anfang an mit dabei ist, stoßen auch Sascha und Tsyren hier zu uns – willkommen an Bord! Mit Saschas Sprachkenntnissen und Organisationstalent sowie Tsyrens technischem Geschick lassen sich alle Hürden bis zur Mongolei überwinden und was seit 2010 gut läuft, sollte auch 2013 klappen. Dennoch wäre Moskau für uns ohne sachkundige Einheimische nicht zu stemmen und so danken wir auch in diesem Jahr vor allem Xenia für einen hervorragenden Einsatz, der uns die Megametropole und ihre schönen Seiten in 48 Stunden näher gebracht hat!
Trotz dem üblichen Verkehrschaos, leichtem Regen und ersten Anzeichen von Smog haben wir einen Überblick über das Herz Russlands erhalten, natürlich den Roten Platz und den Kreml besichtigt, gut zu Mittag gegessen und sogar noch Zeit für ein Eis im GUM gehabt – was will man mehr?
Ein Besuch in Moskau ist immer auch mit zwei Dingen verbunden:
a) Jeder Menge Uniformierter auf den Straßen, wobei dies in letzter Zeit auch immer mehr Frauen sind!
b) Einem Abstecher in die schicke U-Bahn! Die legendäre Metro befördert seit über 80 Jahren täglich eine Unmenge an Menschen und rettet die Stadt vor dem stets drohenden Verkehrskollaps.
Nach drei Tagen in Moskau und unzähligen Eindrücken sind wir froh, die Metropole hinter uns zu lassen und weiter nach Osten aufzubrechen, wo als nächste Zwischenziele die Wolga, multiethnische Republiken sowie das Uralgebirge als „Ende Europas“ auf uns warten. Ob wir es bis dorthin schaffen? Das erfahrt ihr, liebe Leser, demnächst wieder hier……
Euer Arthur
004 Moskau ist nicht Russland
Da haben wir also die Megametropole hinter uns gelassen und schnell…
002 Wieder auf russischem Boden
Ja, da haben wir es also tatsächlich wieder nach Riga geschafft!…