Liebe Freunde des Ostens!
Gerade im Sommer 2016 scheint das Baltikum wieder in aller Munde zu sein: Die NATO rüstet hier auf, die Russen machen sich Sorgen, die EU hat sowieso unzählige Probleme und eine Gruppe von wackeren Reisemobilisten macht sich auf den Weg, vor Ort selber ein Bild von der Lage zu bekommen – seid ihr bereit?
Ein erster gemeinsamer Abend beim 3:0 Sieg Deutschlands gegen die Slowakei (mit anschließendem Jägermeister) bei der Europameisterschaft im Fußball, das dank Vorbereitung von SeaBridge einfache Einchecken am Terminal in Kiel und – noch auf deutschem Boden – das komische Gefühl, zusammen mit diversem Kriegsgerät Richtung Osten aufzubrechen. Unweigerlich muss ich an die Worte von John F. Kennedy denken: „Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.“
An Bord verläuft jedoch alles friedlich und während im Restaurant und an der Bar ein feucht-fröhlicher Abend seinen Lauf nimmt, genieße ich in meiner Kabine Reiseleiterromantik pur: Navis, Landkarten, Reiseliteratur und ich endlich mal ganz alleine! Lediglich der Hinweis an Bord des Schiffes, wonach Raucher zuerst sterben, macht Mut, denn es stand dort zum Glück nicht „TOURGUIDES DIE FIRST“…
Am nächsten Tag haben wir wieder festen Boden unter den Füßen und stoßen nördlich von Klaipėda mit einem Glas Sekt (oder auch zwei) auf den erfolgreichen Start der Tour an. Und folgt man vom Campingplatz aus den Schildern, so ist der Ostseestrand in der Tat keine 5 Minuten weit weg und der erste Sonnenuntergang in Litauen sicherlich ein Foto wert.
Der nächste Tag beginnt gleich spannend, denn Gunter verliert unterwegs sein Badezimmerfenster. In der Gruppe ist dies aber kein Problem und in Rekordzeit haben zahlreiche Helfer für eine sagen wir mal „kreative“ Lösung gesorgt!
Die Sonne scheint aber und von solchen Kleinigkeiten lässt sich ein Reisemobilist nicht aufhalten, denn wo gereist wird, da fliegen (gelegentlich) auch Fenster. Wir erkunden zusammen mit der ortskundigen Daiva die einstige Hauptstadt Litauens und genießen das sommerliche Wetter.
Die heute zweitgrößte Stadt Litauens zeigt sich uns sehr aufgeräumt und bietet neben historischen Bauten auch ein pulsierendes Leben mit zahlreichen Restaurants, Cafés und Kneipen. Für ein gutes Foto sind wir auch hier bereit, jedes Risiko einzugehen!
Litauen ist – im Gegensatz zu den anderen baltischen Staaten – bis heute sehr katholisch geprägt, was auf den vom 16. bis 18. Jahrhundert existierenden Staat Polen-Litauen zurückgeht. Ob aber der Einwurf von 2 EUR zur Beleuchtung der Kirche so ganz im Sinne des Papstes ist, konnten wir nicht abschließend klären.
Am nächsten Tag geht es sozusagen chronologisch weiter und mit Vilnius besichtigen wir nun die aktuelle Hauptstadt Litauens. Mit knapp 500.000 Einwohnern ist es die größte Stadt des Landes, so dass wir uns erstmal von einer Aussichtsplattform aus einen Überblick verschaffen.
Einige werden vielleicht schon auf den Bildern erkannt haben, dass es sich bei unserer Stadtführerin um Iveta handelt, die bereits vor Jahren schon für SeaBridge Touren im Baltikum geleitet hat. Wiedersehen macht Freude und wir sagen Danke, da sie extra deswegen aus Klaipėda – wo wir uns zum Ende der Tour nochmal sehen werden – zu uns angereist ist!
Bei der Hülle und Fülle an beeindruckender Architektur und Kunst ist es kein Wunder, dass Vilnius bereits 2009 den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ tragen durfte. Wir genießen das durchaus europäische Flair der Stadt und merken, dass seit dem EU-Beitritt der drei baltischen Staaten 2004 bereits sehr viel Zeit vergangen ist. Eine Zeit, die man zumindest hier sehr positiv sieht. Wie dies wohl bei den baltischen Nachbarn gesehen wird? Das erfahren wir demnächst, wenn es durch den Osten Lettlands hinauf Richtung Estland geht – bleibt am besten einfach dran!
Euer Arthur
002 Unterwegs im Herzen Europas
wer hätte das gedacht: Auf dem Weg zur legendären Wasserburg…