Nach der Reise ist vor der Reise – wie wahr. Ein bisschen habe ich Zuhause mein Unwesen getrieben, von den gemachten Touren geschwärmt und gewarnt – nur wer sich auf die Länder einstellt, wird solche Reisen genießen können. In Indien ist mit jeder Menge Indern zu rechnen und in Indonesien mit wenig Platz für viele Autos und und und. Aber ich weiß ganz genau, dass alle wir, die dieses Abenteuer bis Singapur oder bis Darwin gefahren sind, es nicht bereuen, diese Erfahren machen zu dürfen. Diese Eindrücke, Gerüche, dieses bunte Treiben, diese alten Hochkulturen, diese Landschaften , diese na – jetzt reicht´s aber, ich wollte doch über die Gegenwart schreiben.
Also, kaum Zuhause angekommen, laufen schon wieder jede Menge Reiseplanungen. Da bahnt sich die nächste Südasienreise 2014 an, wo für bestimmte Streckenverläufe jetzt schon angefragt werden müssen – und es bahnt sich die eigene Weiterreise nach Down Under an – diesmal mit einer Gruppe ganz anderer Art. Auf unserer Erkundungstour durch Australien begleitet mich meine Familie.
Die Reisemobile sind in der Zwischenzeit längst in Darwin angekommen und ich kann nur immer wieder unterstreichen dass wir bis Dato viel Glück gehabt haben, dass wir alle Fahrzeuge wieder vom Frachtschiff herunterbekommen haben. Auch die Passage durch Zoll und Quarantäne ist positiv verlaufen, während die Suche nach geeigneten KFZ-Haftpflichtversicherungen ein Kampf und Krampf ist, da jeder Bundesstaat seine eigene braucht. Neue Regelungen und viel australische Bürokratie – das erinnert mich schon ein bisschen an die alte Sowjetunion… aber dazu später mehr.
Während sich das alle in Darwin ereignet hat, bereiten wir uns auf die Reise nach Darwin vor.
Mit zwei Zwillingsmädchen, gerade zwei geworden, einer Frau und einem großen Kind (gemeint bin ich, da mein Sohn im Rahmen eines schulischen Austausches bereits in Down Under ist) ist es nicht leicht, einen Langstreckenflug über zwei Ecken Singapur und Darwin zu bewältigen. Nicht leicht, sage ich!
„Ha, ist das der 380er-Flieger, dessen Passagiere wir gleich aufmischen dürfen?“
„Juuucheee, der Flur ist viel länger als bei uns Zuhause“
„Werdet ihr wohl 10 Stunden ruhig und still sitzen bleiben?“
„Haben wir nicht gemacht. Es war nicht leicht. Nicht leicht für uns.“ Und die anderen Flugpassagiere in der näheren Beschallungsumgebung.
Zwillinge! Und dann noch gleich zwei! Schon in Singapur Airport sind die Kleinen der Hingucker. Sollte eine der Leserinnen doppelt schwanger sein, so freue sie sich bei Asienreisen auf ein ständiges Aufsehenerregen.
Davon könnte sich der Frankfurter Flughafen mal eine Scheibe abschneiden. Trolleys für Menschen mit Kindern. Ohne Zahlstation und ohne überfüllte Rückgabestationen, damit jeder Geldeinwurf gleichzeitig auch zum Rauswurf wird (kleiner Seitenhieb, meine liebe Fraport-Strategen).
Für uns eine gewaltige Erleichterung, haben wir doch den Großkinderwagen zuhause gelassen. Wir gehen auch ohne ihn schon im Übergepäck unter.
Anscheinend gibt es im Singapurer Flughafen mehr Kindertrolleys als Kinder in der Stadt. Untypisch für Asien – aber Singapur ist ein modernes Gebilde für Karriere und Ausgehen – da bleibt wenig Platz für Kinder. Wenn man welche trifft, dann sind es meist die von Touristen aus Aisen. Oder wie eben, aus Rheinland-Pfalz.
Ich sprach von megaviel Übergepäck. Vier Personen, darunter drei Frauen – da sieht das Gepäck gleich so aus. Die technischen Artikel übergehen wir an dieser Stelle – auch diese sind in den Koffern.
Alle das hat wieder mal meine Frau gepackt und kunstvoll in die Gepäckstücke gezaubert. Nun, Übung hat sie genug, immerhin habe ich bei drei Flügen in die laufende Asienreise fast 600kg an Ersatzteilen mitgebracht – kunstvoll verpackt von meiner Frau.
Nun lassen wir das Zeug bei unserem kurzen Aufenthalt in Singapur ins Hotelzimmer bringen. Immerhin etwas.
Der Flieger von Singapur nach Darwin ist keine große Herausforderung für alle Beteiligten des Fluges. Es sind nur 4,5 Stunden zu zivilen Tageszeiten. Wir achten sehr auf ausgewogene angemessene Zwillingsernährung und verwenden bei der Apfelverfütterung und den Doppel-Elstar! Die wahre Geschichte: Die ungewöhnlich gewachsene Frucht stammt von den Seidenstraßenfahrern Manfred und Roswitha, die uns kurz vor der Abreise besucht haben.
Ankunft in Darwin. Da steht das Gefährt, das uns nun wieder auf den Wegen durch Australien beherbergen soll. Marc und Eva hatten es 20 Kilometer südlich von Darwin auf einem bewachten Parkplatz abgestellt. Zurück zum Hotel und raus aus dem selben. Unterkünfte in Darwin sind recht teuer.
Das runde muss in das Eckige – dann kann es losgehen.
Erste Begegnungen mit den Roadtrains. Woah, sind die lang.
Einer fährt links, einer fährt rechts. Gibt es denn niemanden, der hier für Ordnung sorgt? Na, dann übernehme ich!
Alle so hinstellen, dass für alle ja noch genug Platz ist. Um 14 Uhr ist Meeting, der Bus für die Darwinexkursion kommt um 15… halt, ich habe ja nur meine Familiengruppe und muss die Jungs gar nicht leiten. Hätten die wohl auch nicht mit sich machen lassen. Sie kennen Darwin bestimmt recht gut.
Raus aus Darwin – weg von dem megaschwülen Top End, wie die Australier die Region um Darwin nennen. Schnell ist sie erreicht, die australische Weite . Doch davon und weiteren Erlebnissen in Down Under erzähle ich euch im nächsten Bericht im neuen Jahr.
Euch allen wünschen wir frohe Festtage und einen guten Start in das neue Jahr, das voller schöner Reisen sein möge.
Euer Kostya
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