Kommt jetzt der Sturm?

Vier Tage sind wir bereits am Schlagen des Weges – vier Tage wie gefühlte zehn. Zumindest bezogen auf unsere hygienische Situation. Denn in diesen vier Tagen ist neben ca. 100 kleinen Reparaturen am Auto auch im Wohnraum einiges vor die Hunde gegangen. Es ist eine harte Nummer, keine Frage.


Durch die ständigen Erschütterungen haben sich Schraubverschlüsse von Gurken- Senf- und Marmeladegläsern aufgedreht! Und dann haben sich die Inhalte auf dem Boden verteilt, der durch die ölige Reparatur von heute Nacht ohnehin nicht mehr das allersauberste ist. Aber wir wollen nicht jammern und tun dies auch nicht – wir genießen den nächsten Abschnitt, der uns wieder den Atem raubt.


[inspic=3207,left,,500] Ute blickt skeptisch gespannt auf das, was sich vor der Stoßstange des Uralwohnmobils aufbaut.


[inspic=3208,left,,500] Meterhohe Schneewehen haben sich uns in den Weg geweht. Das Schwierige daran ist, dass sie so hart sind. Die Schneemassen sind durch maritimes Klima und eisigen Wind stark komprimiert worden.


[inspic=3209,left,,500] Aber Eugen und sein Ural können überzeugen. Mit Urgewalt krabbelt das rustikale Reisegefährt bis zum Kamm der Wehe…


[inspic=3210,left,,500] …um ihn dann zu durchbrechen. Zwei- dreimal Anlauf nehmen, dann ist die Wehe überwunden.


[inspic=3211,left,,500] „Ha, wir haben es geschafft!“ freut sich Eugen, nachdem wir ein Dutzend Schneewehen überwunden haben und wieder in offenes Gelände kommen. Wir überqueren mehrere Seen, die ein gutes Vorankommen ermöglichen. Der Wind hat einige Stellen vom Schnee befreit. Ihr könnt erahnen, wie tief die stillen Gewässer hier zufrieren. Es sind mehrere Meter.


[inspic=3212,left,,500] Klar, dass wir da einmal ein Bad einnehmen. Bei 35 grad Minus stelle ich aber bald meine Schwimmversuche ein.


[inspic=3213,left,,500] Auch Martin hat seinen Spaß mit dem trockenen Nass. Anschließend wärmen wir uns im Auto und legen eine Mittagspause ein. Ausgelassene Stimmung, die aber ganz schnell einer neuen Anspannung weicht. Wir haben noch 70 Kilometer Tundra vor uns…


[inspic=3187,left,,500] …und der Himmel zieht sich zu. Es kommt Wind auf und es fängt an, leicht zu schneien. Bricht nun ein Sturm los, ist es vorbei mit der Fahrt in der Tundra. Horizonte verschwinden, Himmel und Tundra verschmelzen dann zu einer einzigen weißen Hölle. Also geht es schnellstmöglich weite. Für euch erst im nächsten Bericht.

Euer gerade seegebadeter und noch immer trockener Kostya

10 Wieder in der Zivilisation.
Ja, ihr könnt euch denken, dass wir auch das letzte…

08 Himmel und Hölle
Ja, es waren aufregende Stunden vom ersten Kampf…

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