Schwimmen mit Delphinen am warmen Schwarzes Meer

Liebe Leserinnen und Leser,

Wie schlecht kann Asphalt sein? Und was ist „relativ guter Asphalt“ laut Aussage von russischer Kraftfahrer? Wir konnten es testen auf einer Ausweichroute. Den Passanstieg wollte ich vermeiden, nachdem dort heftige Regenfälle heruntergingen und die Piste laut Aussagen der Kraftfahrer sehr starke Verwaschungen aufwies. Aber wir kamen vom Regen in die Traufe. Die Ausweichstrecke war auf 25 Kilometer mindestens so schlimm wie der Passaufstieg. Aber irgendwie haben wir es alle noch geschafft und erreichten gegen Nachmittag den Campingplatz Raduschin. Was hier abgeht, ist in Worten nur schwer zu beschreiben. Auto an Auto, Zelt an Zelt, dazwischen dampfende Samoware und Schaschlikgrills, garniert mit russischer Chansonmusik aus den Radios der Ladas und Wolgas. Auf den noch freien Grasflächen tummelt sich die ganze Familie, teils unter aus Plastikfolie gebauten Vordächern. Echt abenteuerlich, echt russisch.

Tagsüber knallt die Sonne mit voller Kraft aufs Dach von Mensch und Autos, nachts wummern die Bässe der Karaokebars bis 5 Uhr in der Frühe – so sieht russischer Camperalltag am Schwarzen Meer aus. Und da sollen wir stehen? Nein, wir durften ins Wäldchen, einen Kilometer weit entfernt vom Rummelplatz. Einziges Problem: Der Weg dahin. Nichts für große, mit Überhang versehene Wohnmobile. Der eine setzte beinahe an jeder Ecke auf, der andere kam einen Anstieg nicht hoch und wurde schließlich von einem Dutzend Russen geschoben und einem deutschen Womo gezogen. Nach zwei Stunden hatte ich sie alle stehen, die Haare zu Berge und die Womos am Platz. Das mit den Haaren legte sich schnell wieder und nun rief das sagenhaft schöne Meer zum Baden.

28 milde Grad, die untergehende Sonne und einen Strand getrennt von den Massen des Campingplatzrummels – wie war das schön. Wir durften hier am Strandwald des Kinderlagers Orljonok stehen und haben damit einen eigentlich exklusiven Standplatz entlang der völlig überfüllten Küste des Schwarzen Meeres. Einige unserer Tourteilnehmer hatten das Glück, mit Delphinen im Meer zu schwimmen. Ob der morgige Tag auch so schön wird? Wir sind wieder auf Achse, steuern nun das Asowsche Meer an und dann die Krim. Drückt uns die Daumen, dass wir weiterhin so durchkommen. Das gilt insbesondere für die Wohnwagen…

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Boris hat Wort gehalten und hat sich persönlich hinters Steuer des betagten Insititutsbusses geklemmt, um uns zur Exkursion abzuholen.

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Hunderte Arten von Paprika …

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und Tomaten aller Couleur werden hier gezüchtet und ihr Erbgut erhalten. Es gibt hier im Erbgutreservoir für Nutzpflanzen in der Republik Adygeja allein über 2000 Apfelarten!

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Unfall vor den Augen von uns Reisemobilisten. Die Bremsen haben den LKW im Stich gelassen. Es gab keine Verletzten.

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Die Passstraße war schwer passierbar, wir wichen auf die Umleitung aus, die allerdings auch nicht gerade einfach zu bewältigen war.

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Der Kaukasus ist mit seinen hohen Bergen, seinen dicht bewaldeten Hängen und den weiten Tälern noch vielerorts unberührt.

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Und wieder ist der Flair im Web. Diesmal war es der steile Anstieg zum Stellplatz am Schwarzen Meer, der den Einsatz vieler helfender Hände und eines weiteren Wohnmobils erforderte.

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So sieht russisches Autocamping aus. Gewöhnungsbedürftig, wir standen abseits von dem Rummel im Wald.

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Die Spannung des Stroms am Campingplatz ist nicht immer die höchste. Der Laptop läuft aber glücklicherweise bis 110Volt!

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Nun ist uns doch etwas passiert. Nachts kamen russische Indianer, kaperten einen unserer Hymer…

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und meldeten ihn schwuppdiwupp in Russland an….
So kann es gehen im Wilden Kaukasus, wenn man alles glaubt, was über ihn erzählt wird.

Bis Jalta
Euer Kostya

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