Liebe Leserinnen und Leser,
wir sind hier im Wolgadelta am östlichsten Punkt unserer Reise angelangt. Von nun an geht es langsam aber sicher gen Westen. Heute wartet die kalmückische Steppe auf uns, wir sind sehr gespannt, wie wir da durchkommen.
Was haben sie uns vor der Kalmückensteppe gewarnt. Die Menschen dort seien noch schlimmer als die Russen, eigentlich echte Barbaren. Das ist die Aussage vieler in Nordwestrussland lebender Menschen, die uns von einem Besuch in der autonomen Republik Kalmückien abrieten. Gut, dass wir uns nicht für dumm haben verkaufen lassen. Wir durften selbst erleben, wie herzlich und wie gebildet diese Kalmücken sind. Nach 150 Kilometern quer durch die Steppe verloren wir den Asphalt und fuhren nun direkt auf Steppenboden zu unserem Standplatz. Die Luft war erfüllt von dem herrlichem Duft eines dem Lavendel und Thymian ähnlichen Steppenkrautes. Dann kamen sie, die wilden, ach so bösen Kalmücken. Sie haben uns Kyr, ein altes kalmückisches Essen angeboten. Das Hammelfleisch wird unter der Erde geschmort; dazu wird ein Loch ausgehoben, dieses über Stunden erhitzt und dann das Fleisch im Tiermagen ins glühend heiße Loch gegeben und dieses anschließend mit Sand verschlossen. Über Stunden hinweg wird nun das Fleisch gar. Früher war diese Zubereitungsart verbreitet, damit der Großherr nicht sehen konnte, dass seine Untertanen Fleisch zubereiteten. Außerdem servierten sie uns weitere kalmückische Spezialitäten: Fleischtaschen, kalmückischen Tee, leckere Suppe mit herzhaftem Fleisch, dazu Früchte und Gemüse. Dann brach die Dunkelheit ein und die Milchstraße spannte ihr Band heller denn je über den tiefschwarzen und von Kräuterduft erfüllten Himmel.
Sternschnuppen und Satelliten sorgten für weitere Unterhaltung am traumhaft schönen Himmelszelt. So ruhig und gut haben wir auf dieser Reise noch nicht geschlafen. Wir reisten weitere 150 Kilometer durch die faszinierende Steppe, machten in Kalmückiens Hauptstadt Elista Halt und besuchten die beeindruckenden Gebetsstätten der Buddhisten. Buddhismus ist die Religion der Kalmücken. Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist es wieder erlaubt, die Religion auszuüben. Alles ist so friedlich und sympathisch. So viele freundliche Menschen in dieser autonomen Republik, wir fühlen uns hier sehr wohl. Vor uns liegt nun die Königsetappe, 500 Kilometer durch den Nordkaukasus mit vielen Polizeikontrollen. Wir werden aber auch diese schaffen. Bitte keine Sorgen machen, wenn es mit dem Anrufen nicht immer so klappt. Diese Region Russlands hat viele Mobilfunklöcher, eventuell auch unsere Standplätze.
Bis bald Kostya
Tja, Huppel zum Abwinken und keine Unebenheit gleicht der anderen. Gut, dass die M 6 bald Geschichte für uns sein wird.
Weites und trockenes Land. In der Gluthitze der Kaspischen Senke rollen unsere Reisemobile Richtung Astrakhan.
Tankstellen gibt es mehr als genug. Hier tanken wir alle, weil wir uns zur gemeinsamen Stadtdurchfahrt sammeln.
Über zwei Brücken musst du fahren.. wenn du in Astrakhans Zentrum willst.
Herrliche Abendstimmung auf unserem Ausflugsboot durchs Wolgadelta.
Hopperla, da sind mir zwei Bootspassagire aus Versehen vor die Linse gekommen. Junge Astrahaner Frauen sind genauso modebewusst wie die Frauen in den übrigen russischen Städten.
Endlich die Lotosblume. Leider ist es schon sehr spät und dunkel, die Blüten haben sich geschlossen.
Der Kreml in Astrakhan, der Brücke zwischen Orient und Okzident
Unsere Gruppe wohl auf am östlichsten Punkt unserer Reise: Astrakhan im Wolgadelta
Die kalmückischen Polizisten können es nicht fassen: So viele deutsche Reisemobilisten
Heißer Ritt im Womo durch die Steppe!
Unsere kalmückischen Gastgeber in der Steppe. Sie leben von Viehhaltung und sind sehr gebildet.
Drehen an Gebetsmühlen – Kalmückiens Bevölkerung ist überwiegend buddhistischen Glaubens.
Die Hauptstadt Elista feiert das Wiedererwachen des Buddhismus. Der 14. Dalai Lama hat die Stadt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion bereits drei Mal besucht.
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