Mit dem Reisemobil am Baikal – Ein Traum wird wahr!

Meine liebenden Mitträumenden!

Der Baikalsee und wir – das ist eine ganz besondere Geschichte – nein, es sind mehrere kleine, die ich euch nun erzählen möchte.

Die Anreise

Wir hatten uns vorgenommen, an einen der schönsten Plätze des Baikalsees zu fahren, auf die Insel Olchon, bekannt durch die ZDF-Reportage „Sterneflüstern“

Schon die Anreise war wunderbar. Der Asphalt okay, die Sonne lachte, die Landschaft traumhaft und mein Auto schnurrte die Berge rauf, war es nun doch um 7 Kilo leichter durch das fehlende Notebook.

Wir erreichten das Nadelöhr, die Fähre vom Festland auf die Insel Olchon. Die Fähre ist so klein, dass nur 4 unserer Autos drauf passen, im Idealfalle, versteht sich. Denn meist kamen Einheimische, die grundsätzlich Vorrang vor Fremdbesuchern haben, da die Fähre nur für die Versorgung der Insel gedacht ist.

Mit der Hilfe von Dina, meinen Überredungskünsten und denen von Ivan, unserem Begleiter auf der Insel, schafften wir es, Fähren außerhalb des Fahrplans zu ordern und standen am Abend alle auf der Insel.

[inspic=286,left,,400] Gasauffüllen ist in Russland kein großes Problem. Der Liter kostet ca. 20 Cent.


[inspic=287,left,,400] „Ich war Offizier in der DDR. Ja, Hauptmann. War ne tolle Zeit in Dresden.“ Der Burjate beobachtete uns aufmerksam beim Gastanken. Alle sind hier sehr freundlich zu uns.


[inspic=288,left,,400] Kühe müssen auch mal tanken. Gemächlich trotten sie durch Tankstelle und queren die Straße. So gemächlich, dass man gut ausweichen kann.


[inspic=289,left,,400] Auch wir spenden an dem Schamanenpfahl, einer heiligen buddhistischen Stelle, eine Münze um die Götter wohlgestimmt zu halten.


[inspic=290,left,,400] Upps! Beinahe hätten wir die Reifendecke verloren, haben es gerade noch rechtzeitig entdeckt. Das mit den Göttern hat sich schon gerechnet.


[inspic=291,left,,400] Oje, die Warteschlange unserer Autos ist so lang. Und die Fähre so klein.


[inspic=292,left,,400] Warten auf die nächste Fähre. So lässt es sich aushalten.


[inspic=293,left,,400] Endlich ist die Fähre da. Wieder kommen drei von uns an Bord. Für ein kleines Trinkgeld, versteht sich.


[inspic=294,left,,400] Der Beginn einer ganz besonderen Beziehung zwischen Marta und unserer Gruppe. Marta ist die mit den langen Ohren. Sie gehört Ivan, unserem Partner für den Ausflug nach Olchon. Ivan lernt ihr noch kennen. Und Marta noch näher.


[inspic=295,left,,400] Da schwimmen sie nun, unsere Autos. Ganze 20 Minuten dauert das Übersetzen auf die andere Seite.


[inspic=296,left,,400] Im Cockpit der Fähre. Die jungen Kapitäne amüsieren sich über die merkwürdige Reisemobilfracht und freuen sich über den Zuverdienst.


Am Ziel: Panoramablick Baikalsee

Erst gegen 22 Uhr hatten wir alle Autos auf der Insel, wir blieben am Hafen stehen und fuhren am nächsten Morgen zu unserem Standplatz. Die Sonne strahlte und der Platz verzauberte uns. Schaut her, wie und wo wir einige Tage gestanden haben.

[inspic=338,left,,400] Das Wasser des Baikalsees ist unglaublich klar, man kann bis zu 30 Meter bis auf den Grund schauen.


[inspic=317,left,,400] Was für ein Standplatz. Ein Traum eines jeden abenteuerlichen Reisemobilisten.


[inspic=318,left,,400] Und was für ein Platz. Was für eine Freiheit.


[inspic=319,left,,400] Ja, Christian, das ist das I-Tüpfelchen. Mit gelber Gießkanne den Tank mit Wasser aus dem Baikal befüllen. Der Kerl hat einen Panoramablick wie es kein Hotel am See bieten kann.


[inspic=320,left,,400] Wäsche waschen, Leinen spannen, aufräumen oder einfach nur sonnen, die Ruhe genießen.
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[inspic=323,left,,400] Der Singvogel rammte im Tiefflug ein Wohnmobil und ist noch ganz benommen. Der arme Kerl kam bald wieder zu sich und flog davon.


[inspic=324,left,,400] Frühling auf Olchon. Alles steht in Blüte und duftet so frisch und würzig. Einfach herrlich.


[inspic=325,left,,400] Hitchcock auf Olchon. Die Möwen greifen mich bei der Küstenwanderung an. Ich bin wohl zu nah an deren Nistplätze geraten.


[inspic=326,left,,400] Abendstimmung am Baikal. Unbezahlbar schön.


Legenden und Schamanentanz

[inspic=333,left,,400] Wir bekamen Besuch von Valentin, einem echten Schamanen, der in der Nähe der Insel wohnt. Ein zivilisierter Schamane, der auch schon mal ins Ausland eingeladen wird.


[inspic=335,left,,400] Valentin ist ein besonderer Schamane und zeigt mit Stolz den 6. Finger seiner Hand.


[inspic=334,left,,400] Die Prozedur beginnt. Heilkräuter und Samen werden verbrannt. Der Rauch soll das Böse vertreiben


[inspic=336,left,,400] Einatmen des heiligen Rauches, auch wir werden so von Bösem befreit.


[inspic=337,left,,400] Nachdem wir jeder Menge von Baikallegenden gelauscht haben, geht es an den Schamanentanz.


Heldentat! Baden im Baiiiikaaal bei 7 Grad!

Was wäre ein Baikalseebesuch ohne das Baden drin. Sascha, Werner, Freddy und ich haben uns zum öffentlichen Baden angemeldet, zuvor waren schon einige andere Mutige von uns drinnen. Schaut mal her:

[inspic=297,left,,400] Brrr, ist das Wasser kalt. Juni und nur…


[inspic=298,left,,400] …6-7 Grad. Da zieht sich einiges zusammen. Auch bei echten Männern wie..


[inspic=299,left,,400] …uns. Es war herrlich erfrischend. Einfach cool im buchstäblichen Sinne.
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[inspic=301,left,,400] Klar, dass auch Sergej drinnen war. Baikalwasser weckt den Bär im Mann.


Marta muss mit!

An dem einzigen bewölkten Tag auf Olchon planten wir eine Exkursion über die Insel mit Ivan und seinem Team, bestehend aus vier seiner Freunde, einem urigen Allradbus und der Hündin Marta.

[inspic=302,left,,400] Um den Bus nutzbar zu machen, wurde erst mal einiges herausgeräumt.


[inspic=303,left,,400] Drinnen fanden wir Platz. Noch nicht ahnend, auf was für einen Ritt wir uns da eingelassen haben.


[inspic=304,left,,400] Marta muss mit, na klar. Ivan trägt den mit Überbreite und Überlänge versehenen Hund hinein.


[inspic=305,left,,400] Dann sitzt Marta vorne, uns stets im Blick.


[inspic=306,left,,400] „Nein, Marta, du kriegst nix!“


[inspic=307,left,,400] Aber nur ein Unmensch könnte so einem Blick widerstehen. Marta kriegt, was sie will.


[inspic=308,left,,400] Und hat mich dann ganz lieb


[inspic=309,left,,400] Burjatische Frauen empfangen uns zu Beginn der Exkursion.
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[inspic=311,left,,400] Christian lässt die Oma, wie sie alle hier die alte Frau nennen, an seiner Pfeife ziehen.


[inspic=312,left,,400] Oma sagt sich: „Das Ding schmeckt, ist gekauft.“ Wir haben alle Mühe, die Kaufabsichten nicht zu realisieren.


[inspic=313,left,,400] Große Bäume trotzen den strengen Küstenwinden an der Westseite der Insel.


[inspic=314,left,,400] Der Omul ist eine endemische Fischart, die nur hier am Baikal vorkommt und schon seit Jahrhunderten seine Bewohner ernährt hat. Ivan zeigt uns, wie Räucherfisch gemacht wird.
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[inspic=316,left,,400] Heiße Lady am Ende der Insel. Es ist der abgelegenste besiedelte Punkt der Insel. Das Plakat rührt von dem Leiter der Wetterstation, der bald seinen französischen Freund zu Besuch erwartet. Letzterer hat gerade eine schmerzhafte Scheidung hinter sich. Das Plakat soll seine Laune wieder verbessern. Und wird es wohl auch.


Die Bustour führte uns über die ganze Insel bis fast an die Nordspitze. Die Wege waren fast nicht zu bewältigen, wir flogen im Bus hin und her, hatten aber mit Marta viele lustige Momente.

Der letzte Abend auf Olchon rückte unerbittlich näher. Viel zu schnell war die Zeit herumgegangen.

[inspic=327,left,,400] Stimmt was nicht mit Freddys Motor? Nein, nur ein kleiner Riss im Blech, wir schweißen das Ding noch auf der Insel.


[inspic=328,left,,400] Eine burjatische Familie hat uns einen Hammel auf vielseitige Art und Weise vorbereitet. Hat wirklich lecker geschmeckt.


[inspic=329,left,,400] Jana singt voller Inbrunst uns zum Abschied Lieder, die unter die Haut gehen.


[inspic=330,left,,400] Abschied nehmen tut weh, Marta und ich hatten sich schon fast aneinander gewöhnt.


[inspic=331,left,,400] Ja, auf Olchon war es wunderbar, ein echtes Highlight fürs Leben.


[inspic=332,left,,400] Am Morgen gab es Regen, der Boden war tief. Der ein oder andere musste von dem ein oder anderen herausgezogen werden. Ich zog mit meinem Ford die beiden Allradfahrzeuge aus dem Sand – oder war es doch umgekehrt?


Bleiben wir bei der Wahrheit. Mit Ach und Krach sind wir von der Insel gekommen, die Straßen hatten sich durch den Regen in glitschige Pisten verwandelt. Die Fähre brachte uns sicher ans Festland und noch am Nachmittag starteten wir Richtung Baikal Ost, wovon ich euch demnächst erzählen werde.

Alles Gute

Kostya

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