Liebe Mitreisenden!
Wir sind nun am Beginn der Seidenstraße und trauen uns einen mutigen Abstecher durch die Wüste Gobi. Dabei verlassen wir die Hauptstraße und wollen unbekannte Gebiete queren. Wenn es keine Panne gibt, eine richtige Entscheidung, oder? Die abwechslungsreiche Strecke haben wir so erlebt:
[inspic=1106,left,,400] Wir starten von unserem Standplatz durch die blitzsaubere Stadt Yinchuan. Unglaublich, was China in den Straßenbau setzt.
[inspic=1107,left,,400] In Gegensatz zu den modernen Straßen stehen die Fahrzeuge, besonders auf dem Land. Diese Dreiräder verdienen einen näheren Blick:
[inspic=1108,left,,400] Weich gebettet sind die Fahrer nicht. Interessant, was man an einem Fahrzeug alles wegrationalisieren kann.
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[inspic=1110,left,,400] Für den alten Mann sind wir so interessant wie die Dreiräder für uns.
[inspic=1111,left,,400] Die junge Dame ist ganz erschrocken, dass ich gleich 5 Bilder von ihr mache. Eines davon kommt dann ins Internet, damit auch ihr miterleben könnt, wie uns die Menschen begegnen.
[inspic=1112,left,,400] Ein bisschen Show muss sein. Gut bepackte Traktorengespanne geben ein gutes Fotomotiv ab, um den Pössl und sein Herrchen in Szene zu setzen.
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[inspic=1114,left,,400] Grasland am Rande der Steppe. Immer wieder begegnen wir Schafsherden.
[inspic=1115,left,,400] Wir streifen ein Stück der Großen Mauer. Es ist schon ein bewegendes Gefühl, mit seinem eigenen Fahrzeug vor der Mauer zu stehen.
[inspic=1116,left,,400] Blick in die Weite der Gobi. Wir sind so frei. Jeder fährt für sich, Konvoi wäre das Störendste, was es jetzt geben könnte.
[inspic=1117,left,,400] Gebacken und gerissen in der Glut der Wüstensonne. Das Gras wird dünner, wir nähern uns den großen Sanddünen.
[inspic=1118,left,,400] Keine Wüste ohne Kamele. Ich komme erstaunlich nahe dran an die Höckertiere. Liegt das daran, dass sie mich für einen Artgenossen halten?…[inspic=1119,left,,400]
[inspic=1120,left,,400] Wer hier überleben will, muss Künstler sein. Der Wind bläst die Wurzeln frei, die Pflanze bohrt immer neue Halterungen in den Boden.
[inspic=1121,left,,400] Am Rande der Sandwüste. Dünen, soweit das Auge reicht.
[inspic=1122,left,,400] Ein bisschen Gras reicht der gut getarnten Stabheuschrecke, um zu überleben.
[inspic=1123,left,,400] Wahrhaftig ein Wüstenschiff, das Kamel. Genügsame Tiere, wie geschaffen für das entbehrungsreiche Leben in der Trockenheit. Dieses Kamel ist völlig domestiziert und dient als Leittier bei Karawanen.
[inspic=1124,left,,400] Die spektakulär beladenen Traktorengespanne begeistern uns immer aufs Neue.
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[inspic=1126,left,,400] Einfach ist es nicht, mit dem Hymerle an hundert Kubikmeter Heu vorbeizukommen.
[inspic=1127,left,,400] Nach der Wüste führt uns die Strecke durch grüneres Land. Bauern sind draußen und holen die Ernte ein.
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[inspic=1129,left,,400] Halt, nicht so billig. 3 Euro für eine 30-Minutenreparatur. Da kann man etwas Trinkgeld springen lassen. Der Meister kann das gar nicht verstehen und will das Restgeld zurückgeben. In vielen Branchen ist Trinkgeld einfach nicht bekannt.
[inspic=1130,left,,400] Der Energiehunger Chinas erscheint grenzenlos, sobald man wieder in urbane Gebiete kommt.
Ihr fragt euch vielleicht zurecht, ob bei uns alles immer spannungsfrei verläuft. Nun, zur Zeit nicht, wir haben etwas geladene Stimmung. Hitze, Erkältung, viel Strecke, immer hat einer was zu meckern. Das Reiseleitungsteam will so nicht weiter arbeiten und überlegt sich Maßnahmen.
[inspic=1132,left,,400] Ein Militärkonvoi, von denen wir einigen in China begegnen. Die Soldaten schmoren brav in der Hitze in ihren LKW. Das ist eine Disziplin, die wir nun auch einführen. Ich muss ein Zeichen setzen nach mehr als einem Vierteljahr Reise, die bisher sensationell gut verlief. Nun haben wir ein kleines Stimmungstief, obwohl es keinen großen Grund dafür gibt. Ich werde ab Morgen Konvoi fahren lassen, dann kommt vielleicht wieder etwas Ruhe in den Laden.
[inspic=1131,left,,400] Der nächste Tag. Statt Individualität Perlenschnurfahren. Schluss mit lustig. Vorbei ist es mit der Freiheit. Disziplin ist angesagt. Tut einigen bestimmt ganz gut. So werden übrigens die anderen Chinatouren von der Konkurrenz immer gefahren. Die tun mir leid. Genauso wíe unsere Leute heute. Aber ein Machtwort ist gesprochen. Basta!
[inspic=1133,left,,400] Gemeinsam raus zur Pause, genau 15 Minuten Zeit zum Beschauen eines Teils der Großen Mauer, dann ziehe ich den Konvoi wieder an. Pausen, Fahrabschnitte, alles wird nun vordiktiert. Leute, ihr habt es nicht anders gewollt.
[inspic=1105,left,,400] Was muss ich da sehen? Unser Buddha, vorschriftsmäßig auf der hinteren Sitzbank des Pössl angegurtet, lächelt mich an. Lächelt unsere Leute an. Lächelt euch an. Mal sehen, ob auch wir bald wieder in Freiheit ohne Konvoi so breit grinsen.
Bye Bye
Kostya
– Es wird alles gut, lese ich in seinem Gesicht