Stattdessen sind wir aber scheinbar dem Beispiel von Kolumbus gefolgt und haben auf der Suche nach dem Baikalsee den Westen gefunden! Oder sind wir einfach so weit nach Osten gefahren, dass wir schon wieder im Westen sind? Oder bin ich einfach verwirrt?
Damit hier nicht der Eindruck entsteht, dass lediglich die Reiseleitung die Orientierung verloren hat, lege ich folgende Beweisfotos vor, die von einem Ausflug auf der Insel Olchon stammen. Würdet ihr bei diesen Bildern auf Ostsibirien, bzw. die Baikalregion tippen?
Zum Glück geht es nicht nur mir so, sondern auch Werner scheint seinen Augen nicht zu trauen: ist das hier wirklich noch Russland?
Auch Sieglinde wirkt auf dem Gelände dieses Bauernhofes, welcher scheinbar direkt aus einem Western entsprungen ist, scheinbar irritiert…..
Doch keine Sorge, liebe Leser – wir sind natürlich auch weiterhin im Osten unterwegs und haben lediglich eine äußerst freundliche Einladung unserer usbekischen Nachbarn angenommen und deren Hof in der Nähe unseres Standplatzes auf der Insel Olchon besucht. Usbekische Nachbarn auf Olchon? Ja, was auf den ersten Blick etwas abwegig klingt, ist mittlerweile durchaus normal und ereignete sich wie folgt:
Wir standen mit unseren Wohnmobilen am Ufer des Baikalsees und ließen die Seele baumeln, als plötzlich förmlich aus dem Nichts ein junger usbekischer Cowboy vor uns stand.
Nasir, so sein Name, erzählte uns, dass er mit seiner Familie nicht weit von unserem Platz wohnt und lud uns alle zu einem Besuch am nächsten Tag ein.
Schnell sprang das Cowboy-Feeling auf das gesamte Team über.
und so war der Ausflug beschlossene Sache. Der Hin- und Rückweg zu Fuß nahm zwar eine Weile in Anspruch, doch in solch einer Umgebung wird selbst das Gehen zum Genuss.
Schließlich erreichten wir die usbekische Farm, deren Äußeres ihr ja schon vom Beginn her kennt und wurden von Nasir und seiner Familie herzlich empfangen – wirklich einmalige Begegnungen!
Kein Wunder also, dass sich unser Wolfgang dieses Jahr genau diese einmalige Insel ausgesucht hat, um seinen Geburtstag zu feiern. Und ganz ehrlich: wo sonst bekommt man vor malerischer Kulisse von zwei mindestens ebenso malerischen Frauen Wunderkerzen angezündet, von der Gruppe ein Ständchen gesungen und von der Reiseleitung einen waschechten Omul aus dem Baikalsee? Dir und deinem Rüdel-Panther weiterhin alles Gute, Wolfgang!
Es gibt noch so vieles, was ich euch an dieser Stelle erzählen könnte, liebe Leser, doch wie heißt es so schön: alles hat ein Ende – auch unsere Zeit in Russland. Somit verabschieden wir uns von einem beeindruckenden Land mit wahrhaft herzlichen Menschen und insbesondere von unserem russischen Team, welches uns in den letzten Wochen nicht nur begleitet hat, sondern viele Momente gerade zu dem gemacht hat, was sie für uns für immer bleiben: einmalig und erinnerungswürdig! Anja, Sveta, Ilja – wir wünschen euch alles Gute und vielleicht sieht man sich ja tatsächlich bald mal wieder irgendwo auf unserem schönen Planeten?
Die letzten Bilder für heute zeigen hoffentlich ein paar dieser Erinnerungen, wie etwa den legendären Abschiedsabend in Ulan Ude (zum Glück wurde nicht wirklich alles fotografiert….) und belegen, dass unsere Art zu Reisen und die menschlichen Begeg- nungen hierbei wahrscheinlich mit zum Schönsten gehören, was es auf dieser Welt gibt.
Bis zum nächsten Mal, wenn es aus der Mongolei wieder heißt: Im Osten viel Neues!
Euer Marlboro-Mann alias Arthur
013 Im Reich der Mongolen
Ja, liebe Leser, viel Zeit ist seit meinem letzten Bericht…
011 Russland geht zu Ende, unsere Reise noch lange nicht
Kaum zu glauben, aber wahr: Wir haben die schier endlose…