Durch Turkmenistan in den Iran

Liebe Leser und Freunde der Seidenstraße 2017,

Wir starten von von unserem Stellplatz am Mausoleum in Könje Urgentsch.

Zum Abschnitt mit den schlechtesten Straßen der Seidenstraßentour.

Weil die eigentliche Straße nicht befahrbar ist, weichen die verzweifelten Autofahrer auf die Straßengräben und angrenzenden Felder aus und verbreitern damit die Mondlandschaft. Zu diesem Zeitpunkt für uns unverständlich, haben wir doch an der Grenze die im Vergleich mit anderen bereisten Ländern höchste Straßennutzungsgebühr entrichtet.

Bereits in der Zeit als Turkmenistan noch zur Sowjetunion gehörte (aus der die Asphaltreste stammen dürften) wurde die Karakum, die „schwarze Wüste“, mit gigantischen Bewässerungsprojekten urbar gemacht.

Streckenweise kann jetzt hier sogar Baumwolle geerntet werden.

Plötzlich ist die Straße für ein paar Meter gut und ein hübsches Monument taucht auf, gewidmet einem Nationalinstrument der Turkmenen, der Dotar.

Auf den Straßen ist wenig Verkehr, nur ab und zu überholen wir einen gut versicherten LKW… :o)

Unser Stellplatz liegt unweit der Straße.

Denn um zum Krater von Darwasa zu gelangen müssen wir auf allradangetriebene UAZ umsteigen.

Dort haben unsere Partner vor Ort für uns ein Picknick vorbereitet mit Essen, Trinken und allem was dazugehört.

Es gibt neben Gemüse Lammfleisch gegrillt und gekocht. Am Topf hinten holt man sich eine Suppe, während ganz hinten, noch unscheinbar im Tageslicht, sich schon der brennende Krater abzeichnet.

Nach dem Essen lässt es sich keiner nehmen, bis auf ein paar Meter heranzutreten und den glühenden Atem der brennenden Hölle zu spüren.

Nur nicht zu nahe an den Kraterrand, denn der könnte einstürzen!

Aber auch aus sicherer Entfernung ist „Das Tor zur Hölle“ schauerlich schön.

Da werden ein paar Wüstenkäfer schnell uninteressant…

Am nächsten Tag kreuzen Wüstenschiffe unseren Weg,

der uns an anderen eingestürzten Kratern vorbei (dieser ist mit Wasser gefüllt),

vorbei an zum Teil salzigen Seen…

geradewegs in die Hauptstadt Aschrabat führt, wo die Straßen plötzlich mehr als besser sind.

Entgegen unserer Gewohnheit fahren wir auf Bitte unserer einheimischen Begleiter zur Abwechslung gemeinsam in die Stadt ein und aus, denn zur Zeit sind in Aschrabat gerade die „All Asian Martial Art Games“, und da will man nicht riskieren, dass wir unser Hotel nicht finden.

Denn unser Stellplatz liegt dieses Jahr deshalb etwas außerhalb, noch hinter dem Flughafen, dessen Gebäude architektonisch bei weitem nicht das Einzige bewundernswerte in dieser Stadt ist!

Wie schon in Dashoguz beeindrucken gewaltige administrative Bauten und sogar Wohnhäuser mit gleißend hellen Fassaden in weißem Carreramarmor aus Italien.

Alle Straßen sind TipTop, die Bordsteine leuchten weiß und in der Nacht, konnten wir von Bus aus beobachten, werden die dreispurigen Fahrstreifen gesperrt, dann schrubben ArbeiterInnen die Zebrastreifen. Ein krasser Kontrast zum Hinterland mit den schier unpassierbaren Straßen.

Unser Seabridgeessen nehmen wir im Zentrum und danach bestaunen wir vom Bus aus die wunderschön beleuchteten Gebäude und Straßen und Parkwege, auf denen wir allerdings niemanden gehen sehen.

Ganz anders sieht es auf dem Festgelände der „Asiade“ aus, wo man von einer Monorail aus das Treiben überblicken kann: zahllose Jugendliche in einheitlicher Sportkleidung jubeln ihren Sportlern zu…

auch turkmenische Frauen in traditioneller Tracht wohnen den Spielen bei.

Besonders exotisch: beim Kickboxing der Frauen treten Kämpferinnen aus Iran und Kirgistan gegeneinander an…

Bei der Stadtrundfahrt bestaunen wir als einzige Besucher gigantische nationale Monumente, auch Videotafeln mit dem Bild des Staatsoberhaupts, Nachfolger des verehrten Turkmenbashi, der hier noch konservativ als Standbild in Gold zu finden ist.

Am Ende der Besuch auf einem Markt der Stadt.

Heike und Irma suchen noch ein langes Kleid für den Iran…

Ist das vielleicht was?

Am nächsten Tag nehmen wir Abschied von Ashrabat, Turkmenistan und … dem Alkohol, denn wir reisen in den Iran weiter!

Ohne Probleme passieren wir die Grenze und sammeln uns im gebirgigen Bajgiran.

Unser neuer lokaler Guide heißt Sirous und gibt uns noch am selben Abend einen kleinen Kurs in Persisch.

Die Straßen sind recht gut und führen uns durch felsige Berge bis nach Maschad.

Im schiitischen Iran ist Trauermonat, deshalb sehen wir überall schwarze Fahnen und Losungen und schwarz gekleidete IranerInnen.

Auch wenn die Straßen recht gut sind, können Unachtsamkeiten zu Unfällen führen. Da wir aber defensiv und vorsichtig fahren, kommen wir überall gut durch.

In Maschad angekommen drohen Regenwolken, doch die drehen wieder ab…

Am Abend feiert Axel mit uns seinen Geburtstag und wir kosten erstmalig die leckere iranische Küche, dann heißt es hoch die Tassen…! Mit Tee und fruchtigem Malzbier…

Am nächsten Tag besteigen wir einen Reisebus und besichtigen das wichtigste Heiligtum der Stadt, den Schrein von Imam Reza

doch dazu müssen sich die Frauen erst mal einen Schador aussuchen

…und zum Gruppenfoto antreten.

Männer auf der anderen Seite zum Fotografieren.

Der Schrein des als heilig geltenden Imam ist allen Schiiten ein Ort der Wallfahrt und der Einkehr.

Wir haben Glück, denn zum Zeitpunkt unserer Besichtigung ist er nur mäßig besucht.

Auch ganze Schulklassen trifft man hier auf Wallfahrt.

Am Ende dürfen wir bei Tee und Keksen einem islamischen Gelehrten Fragen stellen.

Maschad ist auch weltbekannt wegen seiner hervorragenden Teppichwebkunst

Am angrenzenden Basar sind sie zum Verkauf ausgestellt

René darf bei einem Einkaufsstopp am Supermarkt des Busfahrers Wasserpfeife probieren…

Und dann verlassen wir Maschad, die Stadt des Schreins und der Teppiche und reisen weiter durch den gastlichen Iran…

Bis bald grüßt das das Abenteuer-Osten-Team,

jetzt mit Sirous, Amin, Jörn und Holger

017 Warme Quellen, Feuertempel und Weltkulturerbe
Wie überall im Iran werden wir freundlich und neugierig…

015 Von Usbekistan nach Turkmenistan
Wir fühlen uns wie echte Karavani als wir aus der Wüste…

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