Von Usbekistan nach Turkmenistan

Liebe Leser und Freunde der Seidenstraße 2017,

Wir fühlen uns wie echte Karavani als wir aus der Wüste kommend in Chiva einreiten.

Unser Stellplatz liegt hier ganz in der Nähe der alten Stadtmauer, die die Altstadt hier komplett umschließt und damit ein geschlossenes Ensemble bildet, das den Charakter eines großen Freilichtmuseums hat.

Gleich am Eingang zeigt eine gekachelte Karte eine Übersicht aller hier versammelten Sehenswürdigkeiten.

Schon am ersten Abend dürfen wir inmitten der Altstadt eine der historischen Medresen besuchen …

…und genießen dort im Innenhof mit den Reisenden einer anderen Abenteuer-Osten-Tour ein landestypischen Essen.

Es handelt sich um die Tour „Australien auf dem Landweg“ , mit denen wir uns hier den Stellplatz – und die Tische teilen.

Mit über 80 Personen wird es das größte Seabridgeessen das ich je erleben durfte.

das Ganze wurde begleitet durch ein fulminantes Kulturprogramm

…an deren Ende, wie fast immer, alle zum Tanzen aufgefordert waren.

Aber jeder schöne Abend geht mal zu Ende und nach dem Gruppenfoto fürs Album…

…schlendern wir durch die leere…

…nun nur noch durch Wächter belebte Museumsstadt zurück zum Stellplatz

Nachdem die Teamfahrzeuge beider Touren vor der Stadtmauer posierten…

starten wir zur Stadtbesichtigung.

vorbei geht es am Denkmal eines großen Sohnes der Stadt, Muhammad Ibn Muso Al Khorazmi, der zu einer Blütezeit des Islam hier die Grundlagen der Arithmetik formulierte – ein wissenschaftlich-mathematisches Werk, das weltweit Beachtung fand.

Überall gegenwärtig sind hier die Stände und Nischen der Händler…

…und Händlerinnen…

…die mit wechselnden Erfolg

…ihr Waren an den Mann bringen wollen.

Auch hier erleben wir viele Handwerker in Aktion. Waren es in Samarkand zum Beispiel noch Textildesigner…

Messerschmiede und Musikinstrumentenbauer,

so sind es hier Holzhandwerker.

und Schnitzer.

…denen wir hier über die Schulter schauen dürfen.

Die Museen enthalten viele interessante Objekte, wie zum Beispiel religiöse und Wissenschaftliche Handschriften.

Lebensgroße nachgestellte Szenen…

…oder Bilder lassen den Lebensstil der verschiedenen Gesellschaftsschichten lebendig werden.

Die mit staatlicher Hilfe zum Teil schon zu Sowjetzeiten restaurierten Prächtigen Gebäude beeindrucken uns auch hier.

nicht nur gemauerte Denkmäler aus Stein,

sondern auch aus Holz gezimmertes kann man hier besichtigen.

wie diese mit vielen kunstvoll geschnitzten Säulen versehene Moschee.

Wir schauen an den Mauern empor…

…in tiefe Brunnen hinab,

bestaunen filigrane Kacheln,

bemalte Balken,

genießen bepflanzte Rabatten…

und frisch gebackenes …

Fladenbrot mit Pflaumenmus zum Mittagessen.

Einige Symbole und Muster

werden uns auch später im Iran noch wieder begegnen

Der ereignisreiche Tag geht in der Dämmerung zu ende mit einem gemeinsamen Essen in den noch Sonnenwärme abstrahlenden Mauern des alten Chiva, wo wir uns schon wieder von einem tollen lokalen Führer verabschieden müssen…

denn am Morgen hoppeln wir schon wieder einer neuen Grenze entgegen: Turkmenistan, wir kommen!

Von der Grenze gibt es keine Fotos, aber ich verspreche Euch, es war auch nicht besonders erlebenswert.

Angekommen in Dashoguz konnten wir vom Bus aus einige Eindrücke von der Stadt einfangen,

Wir sehen prächtige administrative Gebäude und gepflegte Parkanlagen an guten innerstädtischen Straßen, aber keine Menschen.

Ansonsten blieben wir bei unserem Hotel, denn einfach so herumspazieren ohne Guide, das macht unseren Begleitern Probleme, schließlich sind sie für uns verantwortlich.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Könje (dem alten) Urgentsch; einer seit einigen Jahrhunderten verlassenen Stadt, denn das andere (neue) Urgentsch liegt jetzt auf usbekischer Seite.

Einst war hier das kulturelle und religiöse Hauptstadt-Zentrum, als der Lauf des lebensspendenden Amu Darja das Land noch fruchtbar hielt.

Als sich der Lauf des Flusses geändert hatte, geriet die einst für damalige Verhältnisse riesige Stadt durch Abwanderung immer mehr in die Bedeutungslosigkeit.

Im Wüstensand erhalten blieben einige Mausoleen, und eines der höchsten Minarette der Gegend, das früher sogar noch höher war, und zu einer prachtvollen Moschee gehört haben dürfte.

Wie ein übriggebliebener Schlot einer Ostdeutschen Industriebrache ragt er in den Himmel.

Hier können wir studieren, wie ähnliche Bauwerke, die wir schon gesehen haben, im unrestaurierten Originalzustand aussehen.

Dadurch bekommt der Ort noch einen ganz besonderen Reiz.

Wo einst mächtige Herrscher oder weise Gelehrte prächtig begraben wurden,

dienen die Mauern nun den Tauben als Nistplätze.

Dennoch hat die Kuppel im Innenraum durch die Jahrhunderte nichts von ihrer Wirkung eingebüßt.

Heute ist der Ort wie ein großer Friedhof und bietet Platz auch für andere Beerdigungsrituale.

Wir lauschen unserem Führer Bachtijar,

bis die Dämmerung hereinbricht.

Auch unser Stellplatz befindet sich an Mausoleen, die immer noch für schiitische Gläubige eine hohe Bedeutung haben,

denn sie pilgern hierher, weil ein wichtiger Imam da begraben liegt, dessen letzte Ruhestätte sie unter Gebeten mehrfach umrunden, was ihrem Seelenheil dienen soll.

Viele gehen zeitig schlafen, denn morgen haben wir die schlechtesten Straßen der Tour zu meistern – es geht durch die Karakum bis zum Tor der Hölle – dem brennenden Gaskrater von Darwasa.

von dort grüßt schon bald

das Abenteuer-Osten-Team mit …

Holger

016 Durch Turkmenistan in den Iran
Wir starten von von unserem Stellplatz am Mausoleum in…

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