Liebe Mitreisende, liebe Leser,
Tag 20 unserer Reise:
Wir verlassen das fruchtbare Wolgadelta bei Astrakhan und durchqueren die Kalmückensteppe, vorbei an Salzseen und den Steppenbewohnern…
Das Thermometer klettert auf 38° C in der prallen Steppensonne. Zwei Teammitglieder harren geduldig aus, um den Reiseteilnehmern vor der Anfahrt des Öko-Stellplatzes in der Kalmückensteppe Mut zuzusprechen.
Hätte aber gar nicht sein müssen: Alle trauen sich und werden mit einer sternenklaren Nacht abgeschieden von der Zivilisation belohnt!
In der Hauptstadt Kalmückiens, Elista, ist das Wetter etwas verträglicher. Wir erkunden ein echtes Kuriosum: Kalmückien ist die einzige Region Europas, in der der Buddhismus die vorherrschende Religion ist!
Dass Kalmückien die zweitniedrigste Lebensqualität in der Russischen Föderation haben soll, merkt man den Hauptstadtbewohnern jedenfalls nicht an. Auch wir fühlen uns bei unserer Stadtbesichtigung ganz wohl.
Auf der Weiterfahrt können wir zusehen, wie die Landschaft sich allmählich verändert. Erste Hügelketten und türkisfarbene Flüsschen wachsen zu Bergen und größeren Flüssen heran.
Und dann sind wir im Nordkaukasus, in der Republik Adygien. Unser Stellplatz liegt malerisch in der Nähe des Fischt, einem knapp 3000 m hohen vergletscherten Berg. Bei unserem Gastgeber Jurij können wir einfach mal entspannen und die Ruhe der Natur genießen…
… oder auch ein weiteres Abenteuer genießen – die Reiseleitung probiert sich im Quadfahren. So richtig zu gefallen scheint es aber nur Stefan.
Das Abendessen hingegen schmeckt wirklich jedem!
Abends feiern wir mit Axel seinen 70. Geburtstag. Nachdem wir ihm ein Ständchen gesungen haben, dürfen wir seine wunderschönen Chansons hören. Danke, lieber Axel, für den schönen Abend!
Das nächste Ziel unserer Reise ist Nebug am Schwarzen Meer. Aufgrund des guten Wetters ist auch Anfang September noch viel los.
Mit Rostow am Don besuchen wir die Hauptstadt des russischen Südens. Über eine Million Menschen leben und arbeiten in der Stadt, in der ganzen Oblast sind es etwa 4 Millionen. Ähnlich wie die Wolga hat auch der Don nicht nur große wirtschaftliche Bedeutung als Wasserstraße, sondern ist als „Väterchen Don“ ein Erinnerungsort: Tatareneinfälle, Donkosaken, 1. Weltkrieg und Bürgerkrieg, Zweiter Weltkrieg – all das hat sich auch am Don zugetragen.
Rostow am Don spiegelt ebenso ein wichtiges Merkmal des zaristischen Russlands eindrücklich wieder: Das Zarenreich war ein Vielvölkerstaat. In Rostow lebten und leben besonders viele Armenier, deren Anwesenheit das Erscheinungsbild des Stadtteils Nachetschewan bestimmt.
Michail Scholochow, der sowjetische Literaturnobelpreisträger, setzte der Region am Fluss mit dem Roman „Der stille Don“ ein literarisches Denkmal.
Auch in Rostow bereitet man sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 vor. Wir sind gespannt, wie die Stadt – wie ganz Russland – nächstes Jahr aussehen wird. Wir verabschieden uns in den Folgetagen allmählich von Russland und bereiten uns auf Weißrussland vor. Was uns dort erwartet – ihr erfahrt es wie immer an dieser Stelle!
Eure Aline
P.S.: Preisfrage: Es ist doch eindeutig: Wegen der Designentscheidung der Architekten nennt man das Theaterhaus in Rostow am Don im Volksmund auch…?
005 Willkommen in Weißrussland
was fällt Ihnen zu Weißrussland ein? Nichts? Oder der berühmte Ausspruch…
003 Die Kosaken kommen!!
am Tag 15 unserer Rundreise verlassen wir das vergleichsweise dicht….