Liebe Fernreisefreunde daheim und unterwegs!
Wort ist Wort. Ohne weitere Wartezeit erzähle ich euch nun von der letzten Woche dieser Reise. Vom Reiseende werde ich aber nicht schreiben… Wir haben gruppenintern ausgemacht, dass es kein Reiseende, sondern stattdessen nur eine Reiseunterbrechung gibt.
Auf dem Weg in den Süden. Perfekte Straßen, kein Verkehr. Alles gut? Nein, nicht alles ist gut. Es gibt leider noch immer den Russland-Ostukrainekonflikt, der wohl noch Hunderte Jahre andauern wird. Das hat zur Folge, dass es kaum Verkehr zwitschern den Ländern gibt. Für uns als Reisemobilisten ist es unproblematisch, solange wir nicht in die Ostgebiete fahren.
Friedlich liegt es da, das südrussische Land kurz vor der Grenze.
Die Grenzabfertigung geht flott und korrekt, sowohl Russen als auch Ukrainer sind freundlich zu uns.
Kiew war Austragungsort der EM 2012 – seither und trotz darauffolgender Revolutionswirren ist die ukrainische Hauptstadt schick und sauber geworden. Überzeugt euch selbst und folgt uns auf einen Spaziergang durch die Stadt.
Schöne Gebäude für schöne Momente.
Wer durch Kiew tingelt, wird zwangsläufig auf sie stoßen: die wunderschönen verschiedenen Kirchen. Löw Kiew ist die Stadt der 100 goldenen Kuppeln.
Wer möchte, kann hineingehen. Wir haben Glück und erleben einen Gottesdienst mit dem Oberhaupt der ukrainischen Orthodoxen. Im Gegensatz zu den meisten Kirchen dürfen wir hier fotografieren und werden von den Gläubigen zu den schönsten Stellen geführt.
Freiheit spielt für die Ukrainer eine große Rolle. Auf dem zentralen Stadtplatz Maidan fanden schon viele Revolutionen statt. Jetzt am Sonntag sind alle Straßen rund um den Platz Autofrei.
Freiheit gilt auch in der Kunst so bekommt man Aufmerksamkeit für sein Restaurant. Unser aktueller Stellplatz ist am Rande der Autorennbahn gelegen und einfach saulaut. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Voll blöd, diese Reiseorganisatoren…. Huch,.. Bin ich ja selber.. Also, unsern einstigen Stellplatz gibt es nicht und der nun gewählte entpuppt sich trotz Ankündigung, dass es keine Rennen geben und ruhig bleiben würde als laut. Rennen finden statt und es sind leider keine E- Rennautos und E-Motorräder, die hier üben. Alles halb so wild. Wir sind so frei und verlassen am Nachmittag die schöne Stadt, um einen stillen Stellplatz in der Natur zu finden.
So haben wir uns das vorgestellt. Fast wie in der Mongolei…
Wir feiern Connys Geburtstag. Es ist der letzte auf unserer gemeinsamen Reise nach. Und es wird noch einmal eine ganz schöne Geburtstagsfeier.
Klönen bis in die Puppen, oder bis die Puppen schlafen gehen Museen und von guten Riesen ins heimatliche Reisemobil gebracht werden. Ja, Josi ist die jüngste Reiseteilnehmerin und Ararat der Größte. Er wird morgen nach Hause zu seiner Familie in Usbekistan reisen. Ararat, dir sei Tausend Dank für deine tolle technische und organisatorische Hilfe in Mittelasien und auf unserem Weg durch das weite Sibirien bis zur heutigen Nacht.
Es lässt sich gut fahren durch westukrainische Gebiete. Die Straßen sind gut, der Verkehr zivil und gute Tankstellen gibt es mehr als genug.
Für Fußgänger und insbesondere Fußgängerinnen lohnt sich das Anhalten. Willkommen im schönen Lwiw, auch Lemberg genannt und unsere letzte Station in der Ukraine.
Spaziergang durch das alte Lemberg. Menschen und Gebäude- alles hat hier seinen besonderen Charme.
Charme und Scham liegen nicht nur klanglich nahe beieinander. Putin muss als Fußabtreter und Klopapiermotiv herhalten. Es gilt auch an dieser Stelle klar zu sagen, dass Politik und Menschen vor Ort zwei völlig verschiedene Wahrnehmungsbereiche sind. Bestes Beispiel ist unser westukrainischer Oleg, der in Russland vor Ort so willkommen ist, wie meine russische Frau hier in der Westukraine.
Ich bin Optimist und hoffe, dass in ein paar Jahren überall auf der Welt goldene Engel lächeln und Menschen sich küssen – mit oder ohne Kaffee von McDonalds.
Farewell dinner in Lemberg mit ukrainischen Spezialitäten. So viel werden wir gar nicht essen können.
Emotionaler Ohrenschmaus zum Auftakt unseres Abschieds… Nein – Reiseunterbrechungsfestes. Ja, der vorläufig letzte gemeinsame Abend ist gekommen. Das Goldkehlchenquartett macht den Auftakt. Fernreisemobilistengruppenabschieds…ähh…reiseunterbrechungsglūcksherzschmerzharmoniegenuss pur.
Ein Tost auf uns Reisegruppe – wir sind ein bärenstarker Haufen mit unendlich Geduld und Abenteuerlust – wir haben trotz Grenzen, Bürokratie, schlechter Straßen und wilder Naturgewalt unser Ding gemacht- sind von Düsseldorf bis Peking gefahren, haben die mongolischen Steppen, den Baikalsee und Sibirien…Halt! Das habe ich euch doch alles schon erzählt. Schnauze Kostya! Jetzt wird gefeiert!
Meine tollen Mädels!
Feuerwerk des Abenteuers in köstlichem SeaBridge-Blau.
Der nächste Tag bringt uns gemeinsam zur ukrainisch-polnischen Grenze.
Es dauert richtig lange, die Polen haben den Schneckengang eingelegt. Immerhin sind wir nach 6 Stunden im Grenzterminal – sowohl Ukrainer und Polen wie vor 8 Tagen Russen sind korrekt und freundlich – durch und in der EU. Die Zeiten der korrupten Grenzer sind vorbei.
Wir haben vorläufigen Abschied von der Gruppe genommen – nun stoppen wir am erstbesten See nach der Grenze und lassen die Kleinen sich austoben, bevor es auf den 10- stündigen Heimweg geht.
Liebe Freunde, liebe Reisegemeinschaft! Jetzt unterbreche ich die Reportage zu unserer Düsseldorf-Peking-Krakau-Tour und hoffe doch sehr, dass wir Appetit auf das Fernreisen und zu guter Letzt auf die Ukraine gemacht haben. Es gibt an 2018 eine neue Tour durch Ukraine und Moldau- nicht so lang und weit, aber voller Wildostabenteuer. Vielleicht sehen wir uns da wieder. Oder sonst wo in dieser schönen Welt. Lasst euch die Freude am Reisen nicht nehmen.
Meine Schätze und ich wünschen euch viel Reise- und Lebensglūck! Einen großen Dank an die tollen Reiseteilnehmer für eine unvergessliche Reisezeit zusammen. Danke an die Messe Düsseldorf, unsere Teams und Leiter Jörn, Valery, Ararat, Dima, Ira, YongZhi, Mende und insbesondere Andreas, der sogar meinen Schwiegervater bekocht hat. Passt auf euch auf!!!
022 Von Heldinnen und Helden
Na endlich. Nun erzähle ich die Geschichte unseres kleinen…