Meine liebe Freunde, Abenteurer, Reisende, Weggefährten und wer sonst noch alles das liest!
Ja. Wir sind längst unterwegs auf der legendären Seidenstraße und nähern uns der ersten einst großen Handelsstadt Chiwa an.
Da liegt sie vor uns oder besser gesagt unter uns. Chiwa, die kleinste der drei Perlen entlang der Seidenstraße.
Als klassischer Tourist würden wir jetzt einfach so durch Chiwa stolpern, in einen Reiseführerbuch schauen und irgendwann gegen eine Mauer rennen.
Wir haben aber den Mr. Usbekistan persönlich in unserem Team. Dima, führe uns durch dein wunderschönes Land!
Die gebrannten Keramikkacheln sind typisch für die Seidenstraßenstädte Usbekistans – die Farbe symbolisiert den Himmel. Es ist einfach himmlisch schön, nicht wahr.
Die drei Haarigen von Chiwa: Gefährlicher Opa, blinder Papa und immer fröhliche Chinesin! Unter den Fellmützen, welche die Wüstenhirten tragen, stecken Sergej, Kostya und Xing. Das hat fast schon was von den Gefährten aus dem Hobbit…
Die Fellmützen schützen vor Kälte und angeblich auch vor Wärme – und sehen zudem schick aus. Ja, entlang der Seidenstraße ist es nicht nur streng kalt im Winter, sondern auch brütend heiß im Sommer. Nun, mir war beim Tragen fürs Foto schon heiß… ich weiß nicht, wann da der Abkühlungsprozess eintreten soll.
Auch Sergej kann sich nur kurz dafür erwärmen – wobei er diese Mütze aus Wolfspelz tatsächlich gekauft hat – für den Moskauer…Winter!
Sie sieht auch ohne Pelz ganz schön nach 1001 Nacht aus.
Überhaupt sind die Begegnungen mit den Frauen Usbekistans herzlich und offen, einfach angenehm.
Ja, schon gut, ich kann auch Jungs fotografieren…
Man kann hochsteigen in die Minarette Chiwas – kein einfaches Unterfangen – aber daher stammt auch unser Bild von oben. Nur wer alpinistische Eigenschaften hat, sollte diesen Aufstieg angehen. Die Treppenstufen sind hoch, eng gewendet und die Decke hängt tief.
Essen im tollen Ambiete Chiwas – wir erleben die Stadt mit allen Sinnen. Und verabschieden uns nach zwei zauberhaften Nächten… Apropos Nacht. Zu einer guten Nacht gehört ein großes Bett. Und dieses muss irgendwann einmal vom Bettenladen ins Wohnhaus. Als Transportmittel reicht….
… der klassische Lada vollkommen aus.
Ab in die Wüste. Nach echt holpriger Straße – wobei dies noch sehr wohlwollend ausgedrückt ist – geht es auf babypopoglatter Straße durch die Wüste Kysylkum.
Anhalten und raus in die Wüste. Kysylkumfühlen ist angesagt.
Die Wüste blüht, ist bunt und voller Leben. Der Frühling währt nur kurz. Gerade zwei Wochen ist es so drall und abwechslungsreich. Wir haben Glück und erleben das Feuerwerk der Kysylkum.
Wundersame Pflanzen bedecken die Erde. Wir sind zu Entdeckern geworden und streunen wie junge Forscher durch die Wüstenwelt. Aufregend anders und schön. Wüstenfenchel und Spargel rasen und ragen in die Höhe.
Auch Xing kann fliegen – einfach so – so schön ist die Wüste heute nur für uns … und euch, liebe Leser daheim oder von unterwegs.
Was ist das bloß für ein Muster?
Eine versteinerte Schlange?
Nein, es ist ein Teil eines uralten Maulbeerbaums im Zentrum von Buchara. Wir haben nach einem heißen Ritt über kaputtgefahrene Straßen die nächste Handelsstadt der Seidenstraße erreicht. Buchara.
Am Labihaus, dem Zentrum der Stadt finden wir nicht nur einer der einst typischen Stadtwasserspeicher aus alten Zeiten, sondern auch einen Genossen der mittleren Vergangenheit.
Ich sitze… oder besser reite auf dem kapitalen Esel des orientalischen Humoristen Nasreddin Hoda. Eine Kostprobe gefällig: „Eines Nachts kam ein Dieb ins Haus von Afandi. Die Frau bemerkte ihn und weckte Afandi. –„Stehen Sie auf, ein Dieb ist bei uns…“ „Mach keinen Lärm!“ befahl Afandi.“Lass ihn das Haus durchstöbern. Wenn er etwas Gutes findet, dann ist es uns leicht, es ihm zu entreißen.“
Taj, diese Geschichte könnte auch in unserem Teamfahrzeug spielen – jeden Tag wird es schwieriger, noch Dinge zu finden, die wir gerade brauchen.
Na, jetzt bin ich Hodja und sitze auf dem Esel und habe endlich alle Aufmerksamkeit.
An fehlender Aufmerksamkeit mangelt es nicht. Endlich mitten drin statt nur dabei. Viele Schulklassen aus Usbekistan veranstalten Ausflüge zu den schönsten Städten ihres Landes und freuen sich dabei sehr über die Begegnungen mit uns Ausländern.
Farbenfreude pur. Purpururrot.
Wenn Dima sein Wissen und seinen Witz herauslässt, hängt ein jeder an seinen Lippen.
Jede Menge Fotomotive – ein Eldorado für Fotografen
Medressen,uralte Mausoleen und Moscheen – wir wandern bis in den späten Nachmittag durch Buchara. Anstrengend und sehr intensiv. Auch ein Märchen aus 1001 Nacht kostet Schweiß.
Die Zitadelle von Buchara – gewaltige Trutzburg gegen Eindringlinge von außen.
Dima präsentiert das in früheren Zeiten praktische System der Babyentwässerung. Statt Windeln Abflusskanal – das Kind liegt festgebunden in der Wiege- Nun heute ist das nicht mehr so wild. Kinder liegen frei und werden geschaukelt. Im Traumtourenkino in Düsseldorf werde ich euch auf dem Caravan Salon das dazu passende Perpetuum Babyle zeigen.
Buchara bei Nacht. Wir lassen uns trotz strammer Teamagenda nicht nehmen, die Buchara bei Nacht zu erleben. Milde Temperaturen, überaus freundliche Menschen voller Lebensfreude, leckere Speisen und ein unvergleichlich charmantes Seidenstraßenflair hat uns verzaubert. Dima, du hast uns tief durch die Seidenstraße geführt.
Wir freuen uns auf die nächste Etappe. Du sagst, Samarkand wäre die Schönste im Bunde. Dabei hast du bisher die Messlatte sehr hoch gelegt. Seid ihr. Liebe Leser daheim, bitte gespannt, ob wir über die Messlatte springen und bleibt am Ball. Es lohnt sich und könnte die Initialzündung für eine eigene Erfahrung mit dem Reisemobil entlang der Seidenstraße bis nach Peking sein.
Euer Kostya
007 Die Perle Usbekistans – Samarkand
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005 Auf Ex(chs)! Willkommen in Usbekistan
Das war ne Meisterleistung des Teams, welche die…