Tief in Russland – Jetzt geht’s rund!

Liebe Leute daheim und unterwegs!

Der Grenztag hat es wirklich in sich! Es geht von der EU nach Russland. Beide Grenzbeamtenteams geben sich nicht viel. Mit grimmiger Miene kontrollieren sie unsere Papiere. Es geht unglaublich laaaangsaaaam voraaaan. Um 7 morgens sind wir gestartet, erst um 7 abends sind wir mit allen durch… fragt nicht wie…aber früher, als ich noch jung war und die Bären scharenweise auf der Straße herumliefen, habe ich oft Tage gewartet bis wir eingereist waren. Warum das alles solange gedauert hat? Nun, die Papiere von deutschen und Schweizer Wohnmobilen sind schon sehr ungewöhnlich für den russischen Grenzbeamten – es ist einfach jede Menge Papierkram – man muss aber fairerweise auch sagen, dass alles völlig korrekt und ohne jegliche Korruption läuft. Wer sich Geduld mit in s Gepäck nimmt, wird auch an so einer Grenze gut zurechtkommen.

Jetzt sind wir drinnen in Russland. Russische Begegnung beim Tanken, dass hier bei einem Spritpreis von 55 Cent Spaß macht. Aleksej kann es gar nicht glauben, dass wir bis nach Peking fahren werden. Er fragt nach ein paar ausländischen Münzen, aber unsere Reise ist noch jung. Daher kann ich ihm nur ein paar Euromünzen lassen.

Das Wetter spielt verrückt. Graupel- und Schneeschauer gehen nieder – wir sitzen im warmen Mobil und können das doch genießen.

Und schon ist es wieder schön im flächengrößten Land der Welt. Es scheint, als ob es hier ganz besonders viel Himmel gibt. Könnte aber auch am Fotografen liegen…

Erfrischung kommt von ganz unten. In den Wäldern liegt noch Schnee. Ein gefühlter Energy-Drink für den Körper, ohne sich das süße Zeug in die Kehle zu schütten. Das bitzelt und kitzelt, wenn du wieder in deinem Reisemobilsteuersessel sitzt und losfährst. Garantiert wach für die nächste große Etappe. Wir wollen heute bis Moskau kommen.

Aber bitte nicht zu schnell – es soll Schlaglöcher geben, die fast bis zum Erdmittelpunkt reichen. Wenn der Russe da schon eine Palette reinsteckt, dann könnte ein kleiner Kleinwagen hier komplett versinken.

Und wieder ist glatte Fahrbahn angesagt. Es geht immer hin und her zwischen guten und weniger guten Abschnitten.

Moskau ist erreicht. Verkehr herrscht immer – auch auf dem großen Autobahnring rund um die Stadt.

Moderne Kunst? Nein, einer der vielen Wohnungsblocks der 12-Millionenmetropole.

Katrin hat Geburtstag – es ist unser erster auf dieser Reise. Sie haben gut aufgetischt- wir genießen leckere Getränke und russisches Knabberzeug.

Die Messe Düsseldorf kommt ins Spiel und lädt uns am zweiten Tag in Moskau zu einem BBQ ein.

Danke dem Team aus Moskau für einen tollen Abend. Schon der Auftakt in Düsseldorf war gelungen – wir freuen uns daher sehr auf den großen Einlauf in Peking. Einlauf – damit meine ich Feier und nicht Schimpfe… Mensch, was ihr gleich immer denkt…

Der Beweis. Auch heute noch sind in Moskaus Straßen Bären unterwegs. Freilaufend und durchaus gefährlich, da sie nach genommenem Foto den Betroffenen zur Zahlung nötigen.

Tolle Werbeidee. So ein Buch ist doch ein Hingucker.

Jetzt habe ich nicht viel über Moskau gezeigt. Nun, das erleben unsere Reiseteilnehmer intensiv mit Xenia, unserer tollen Führerin, Wir sind für zwei Tage in der Stadt unterwegs und besuchen unter anderem Kreml, Roten Platz und Metro.

Eine Gruppe chinesischer Reisemobilisten ist in Moskau eingetroffen. Sie sind den langen Weg über die Mongolei und Sibirien gereist und besuchen ab morgen die Stadt. Sie kommen aus Peking – wir fahren hin – Zufall oder Fügung? Auf jeden Fall sind sie von unserer Tour echt begeistert.

Wir gehen am nächsten Tag auf Süd-Kurs – entfliehen den frischen Temperaturen und fahren nun bis ins Wolgadelta immer der Sonne entgegen.

Tja, Zeiten ändern sich. Auf der M4 wird nun Maut verlangt. Ca 3 Euro pro Reisemobil kostet der mautpflichtige Abschnitt. Das könnte sich für die Russen genauswenig rechnen wie unsere geplante Maut in Deutschland. Wir waren uns schon immer sehr ähnlich.

Lebkuchen aus Tula. Lecker und nur hier frisch zu bekommen.

Maisflips in rauen Mengen. Zwei kleine Beutel habe ich für meine Kinder geholt. Und ein Lebkuchenherz für meine Frau. Aber das muss ein Geheimnis bleiben, es soll ja eine Überraschung sein….

Tanken im russischen Verkehrsambiente. UAS-Allradbus und Lada gehören immer noch zum Straßenbild.

Sie bauen im Vorfeld der Fußball-WM 2018 wie die Teufel. Ob die Straße Moskau -Wolgograd wirklich fertig wird? Wir sind mitten drinnen im Baugeschehen.

Ein anständiges Foto sieht so aus.

Man kann es aber auch auffällig unanständig machen… na, diese Variante von russischem Gartenzwerg und Gartenzwergin stelle ich bei uns nicht in den Vorgarten.

Das war ein toller Stellplatz für die Nacht. Der Priester hat uns erlaubt, im Innenhof der schönen Kirche zu stehen. Wir haben als Dankeschön die Aufnahmen eines Drohnenfluges über die Kirche versprochen. Und auch ihr bekommt solche Bilder zu sehen – spätestens im Traumtourenkino des Caravan Salons, – oder demnächst hier an ganz geheimem und exklusivem Ort: dem Internet…

Was ist der Unterschied zwischen russischen und deutschen Straßenbaustellen? In Deutschland arbeiten sie nicht, weil sie gar nicht da sind. In Russland sind sie da, aber arbeiten nicht….

Straßenhändler wie vor 20 Jahren. Einiges ändert sich nie….

Einfahrt zum Stellplatz auf dem Land.

Sie wissen, dass wir kommen. Und bieten ihren wunderbar leckeren Honig an.

Wer davon ist mein Schwiegervater? Und wer der andere?

Also, das ist nicht der andere, das ist mein Schwiegervater, mit dem ich rein äußerlich nicht viel gemein habe. Ist ja auch klar, als vollberuflicher Schwiegervater muss man das ja auch nicht….

Übrigens der andere hat noch viele weitere andere mitgebracht.

So bietet Aleksei uns die besten Schnäpse an.

Es sind viele geworden. Die ganz in Blau Gekleideten sind Kosaken, die es bald ganz schön knallen lassen werden. Aber zunächst mal gibt es die volle Breitseite der russischen Gastfreundschaft. Jede Menge leckere landestypische Speisen und Getränke – alles frisch und aus der eigenen Landwirtschaft des Dorfes.

Sie fahren groß auf.

Und geben gleich richtig Gas.

Sie haben ihre traditionellen Kosakenuniformen angezogen und lassen es nun knallen. Es fließt einiges an edlen Tropfen, wir tanzen und singen und werden selbst zu Kosaken.

Das Kosakendorf Rogoschin hat eine tolle Geschichte, die tief in die Zarenzeit hineinreicht. Damals lebten sie wie heute hier. Und statt Reisemobilen kamen damals an der nahen Eisenbahnstrecke die Züge der Zarin Katharina vorbei. Sie hatte dabei einen Anstieg zu bewältigen. Just an diesem Anstieg schmierten die Kosaken Fett auf die Gleise. Die Radreifen der Zarenzüge drehten durch und schließlich stand der Zug. Nun konnten die Kosaken ihn ausnehmen. Heute geht das nicht mehr – vielmehr beschenken sie uns heute mit einem wunderbaren Abend.

Auch mein Schwiegervater ist in guten Händen.

Und hier passt alles. Die Farbe des T-Shirts zum Auto, der Besitzer zum T-Shirt und das Auto zum Besitzer des T-Shirts.

Sie bitten zum Tanz. Wir haben den einen oder anderen intus oder auch nicht – auf jeden Fall lassen wir uns das nicht zweimal sagen.

Wir tanzen und singen zusammen bis tief in die Dunkelheit.

Irgendwann ist es Zeit, ins eigene Heim zu gehen. Hotels gibt es keine in Rogoschin – wir haben unseres dabei und müssen dadurch nicht weit von Tanzplatz zum Schlafplatz.

Nun wollte ich noch klarstellen, dass unsere Reise keine Sauftour ist. Auch bei den Kosaken waren viele dabei, die gar kein Alkohol trinken. Naja, nicht viele, aber einige. Wenige. Jedoch muss keiner, wenn er nicht will. Ich wollte an diesem wunderbaren Abend und bin dann einfach in der Wiese liegengeblieben bis mich ….

…die Morgensonne wieder geweckt hat … Oder habe ich das alles nur geträumt?

Aufklärung folgt im nächsten Bericht mit klarem Kopf

Euer Kostya

003 Originelle Begegnungen in Südrussland!
Folgt nun unseren letzten 500 Kilometern durch den Süden Russlands…

001 Düsseldorf – Peking läuft
Es ist vollbracht – Ostern ist vorbei und der Start der Tour…

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