Liebe Freunde,
Reiseauftakt in Norddeutschland: Bei sommerlichen Temperaturen lassen wir es uns nach dem ersten Meeting gut gehen.
Ein kühles Bier mit Ausblick auf den Borgdorfer See haben sich insbesondere diejenigen verdient, die bei der Anfahrt mit lästigen Staus auf der Autobahn zu kämpfen hatten.
Zum Glück findet unser nächster Reiseabschnitt ins Baltikum auf dem Seeweg statt. Stau gibt es für uns erstmal nur beim Einchecken in die Fähre.
Doch auf der Fähre erwarten uns ganz andere Gefahren… Bei so ruhiger See stellt die Duschkabine mit Abstand das größte Risiko dar.
Unser erster Stellplatz liegt nur einen kleinen Spaziergang entfernt von der Ostsee. Während des Meetings hören wir schon das Meeresrauschen…Doch erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Bevor der Reiseleiter die Gruppe entlässt, gibt es eine erste Lektion in litauischer Landeskunde. Auf unsere erste Nacht im Baltikum stoßen wir mit landestypischen Getränken an. Prost oder, wie der Litauer sagt: Į sveikatą!
Am nächsten Tag steuern wir mit Kaunas die zweitgrößte Stadt Litauens an. Rechtzeitig zum Beginn unserer Stadtführung wird Litauen seinem Ruf als „Land des Regens“ gerecht. Wahre Wolkenbrüche verlangen vollsten Einsatz des Reiseleiters. Nur ein beherzter Sprint über geflutete Straßen ermöglichte den kurzen Aufschub unserer Führung. Nach wenigen Minuten lässt sich auch die Sonne wieder blicken und es kann losgehen. Kaunas war in der Zwischenkriegzeit die provisorische Hauptstadt Litauens und ist nach wie vor ein bedeutender Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Das Stadtbild prägen die zahlreichen Kirchen, gemütlichen Gassen mit Cafés sowie die Galerien für Textilkunst, die hier sehr verbreitet ist.
In Kaunas treffen Vergangenheit und Gegenwart, Moderne und Tradition an manchen Orten aufeinander.
Unser Stellplatz für drei Nächte liegt unweit von Trakai – einem Ort, der wie kaum ein anderer das Geschichtsbewusstsein der Litauer anspricht. Mitten in einem See erhebt sich die Wasserburg, die bis heute von der Größe des einstigen Königreichs Polen-Litauen zeugt.
Im 14. Jahrhundert reichte das Herrschaftsgebiet des litauischen Großfürsten bis ans Schwarze Meer. Dort, auf der Krim, stellte er eine kampferprobte Leibgarde zusammen. Die Mehrheit stellten die Karäer – ein Turkvolk altjüdischen Glaubens. Die letzten Nachfahren dieser Volksgruppe betreiben in Trakai einige Lokale in schmucken Holzhäusern, in denen man die karäische Küche probieren kann. Auch typisch litauische Holzarbeiten lassen sich bewundern und natürlich auch als Souvenir erwerben.
Auch Naturliebhaber kommen auf ihre Kosten: Märchenhafte Wälder und üppig blühende Gärten laden zum Schlendern ein.
Mit Vilnius besuchen wir die Hauptstadt Litauens. Die zahlreichen barocken Gebäude der Stadt waren ausschlaggebend dafür, dass die Altstadt Vilnius 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Darüber hinaus gilt Vilnius als eine der grünsten Städte Europas.
Die spätgotische St. Annenkirche fand im 19. Jahrhundert einen prominenten Verehrer. Angeblich war Napoleon Bonaparte von ihrem Anblick so verzaubert, dass er sie „auf Händen nach Paris tragen“ wollte.
Die Hinterhöfe mancher Häuser beherbergen zum Teil kuriose Schätze: Beispielsweise diese elegante Bärenreiterin, die Vladimir Putin sicherlich gefallen würde…
Wer viel besichtigt, hat sich ein deftiges Mittagessen verdient! Die farbige und kalte Rote-Bete-Suppe mit Pellkartoffeln ist ein ideales Sommeressen. Mit den für Litauen typischen gefüllten Klößen und dem formvollendeten Baumkuchen küren wir den Vilnius-Besuch zu unserem ersten kulinarischen Highlight.
Am 24.6. feiert man im ganzen Baltikum den längsten Tag des Jahres, die Johannisnacht. Auf unserem Stellplatz können wir hautnah an zwei Bräuchen teilnehmen: Tänze um das Feuer sollen Glück bringen; den selbst geflochtenen Blumen- und Kräuterkränzen sagt man magische Kräfte nach.
Ihr seid vom Baltikum noch nicht genügend verzaubert? Dann folgt uns weiter nach Lettland und in den Norden Estlands!
Eure Aline & Arthur