Liebe Freunde, liebe Mitreisenden!
Was ist bloß die letzten Wochen passiert? Wo sind wir? Haben Skylla und Charybdis uns endgültig verschluckt? Nein, das kann ja nicht sein. Sonst könnte ich darüber nicht schreiben.
Nun, ich grüße alle auf unseren Bericht Wartenden aus dem Zentrum Myanmars, aus Mandalay. 22.000 Kilometer und ein Dutzend Länder liegen hinter uns. Harte Etappen, unfassbar komplizierte Grenzen, und gleichzeitig ein ganzes Bouquet wunderschöner Erlebnisse. Die Ereignisdichte war anscheinend zu groß, um einen ordentlichen Internetbericht hinzubekommen. Aber damit ist nun Schluss.
Beginnen will ich mit einer Zusammenfassung. Arthur hat unsere Landweg-Australienfahrer über Russland mit feuchtfröhlichem Besuch bei den Kosaken, über Kasachstan mit seinen berüchtigten schlechten Straßen, über Usbekistan, dem Seidenstraßenstaat schlechthin und über das riesige China geführt. Auch darüber wird er nun per Nachlese berichten. Ich habe in Laos übernommen und wir … waren endlich wieder alle komplett:
Eine gefühlte Ewigkeit waren Toni und Marthi und Gerd in der Werkstatt im chinesischen Xining hängengeblieben, bis sie endlich wieder mit der Gruppe vereint waren. Was für ein schöner Empfang und was für ein herzlicher Abschied von Gerd, der allen ans Herz gewachsen ist.
Arthur wird selbst über seinen Abschied berichten … der versprochenermaßen nur vorübergehend ist und spätestens in Indonesien ein sein Ende finden wird. Der Abschied ist gemeint, nicht Arthur.
Nun, jeder Overlander und Asienkenner wird die Problematik „Wohnmobil in Thailand“ kennen. Wir auch. Um uns gut darauf vorzubereiten, sind wir zunächst…
…quer durch das wunderschöne Laos gereist. Doch davon erzähle ich euch explizit im nächsten Bericht – immer garniert mit den aktuellen Abenteuern.
Anschließend haben wir uns Kambodscha vorgenommen.
Wild und intensiv haben wir das Land am Mekong erlebt und eben auch viele Momente, die Pauschalreisenden meist verborgen bleiben. Doch davon mehr im übernächsten Bericht.
Vietnam war unser nächstes Land – wir drehen also eine süd-ost-nord-west-Schleife – eine Art Anlauf, um genug Schwung zu nehmen und nach der erlassenen Reisemobilsperre genug Schwung zu sammeln, um wieder durch Thailand fahren zu können. So ähnlich, wie es Raumsonden machen, die Planeten umkreisen, um Schwung für die Weitereise durch das All zu nehmen. Unser Planet ist Indochina, unsere Umlaufbahn soll uns ins Goldene Dreieck katapultieren.
Unser Treibstoff sind Drachenfrüchte, die zum Beispiel entlang der Strecke in Südvietnam wachsen.
Und tatsächlich landen wir im Goldenen Dreieck, queren den Norden von Laos und stehen bald in Thailand am Goldenen Dreieck.
Ja, es ist wahr, wir sind da und fahren in Thailand.
Es erfolgt ein weiterer historischer Moment in der Fernreisemobilszene. Die Einreise nach Myanmar bei Taschilik mit dem Reisemobil.
Keine zwei Stunden nach Grenzübertritt stehen wir in Myanmar. Wir werden nun die Nordosttangente durch Myanmar fahren – wir werden die ersten sein, die diese Route mit ihren eigenen Fahrzeugen nehmen werden dürfen. Und das haben wir uns redlich verdient mit einer starken Gruppe, die schon viele harte Etappen und Herausforderungen mit Bravour gemeistert hat. Mein Respekt gehört euch. Euch Fernreisemobilpionieren.
Und ich verspreche euch, euch daheim Gebliebenen, einmalige Aufnahmen aus einem kaum zugänglichen Gebiet, in dem außer uns keine Touristen unterwegs sind.
Der Startschuss zu vielen weiteren Berichten der wohl längsten Reisemobilgruppenexpeditionen aller Zeiten ist gelegt. Freut euch auf absolut Neues und viel Schönes aus Indochina und Myanmar.
Euer Kostya