von Stränden, Schildkröten und Steilküsten

Liebe Freunde zu Hause,

Sur ist eine alte Hafenstadt am östlichsten Zipfel der omanischen Küste.

Sie ist rund um eine große Lagune errichtet. Die Einfahrt in Hafen und Lagune wird geprägt durch den Al Ayah – Wachturm

Gleich gegenüber besuchen wir eine Schiffswerft, wo noch die traditionellen Holzschiffe gebaut werden.

Die „Dau“ genannten, ca. 15-20 Meter langen Segler erinnern an Koggen und werden heutzutage mit Dieselschiffsmotoren angetrieben.

Wir aber legen an bei dem kleinen Ort Ras Al Hadd…

…der einen schönen Sandstrand hadd äh… hat!

Das wissen außer uns noch viele, mit denen wir sofort ins Gespräch kommen:

Motorradfahrer, Einheimische…

… ja auch die können sich mal im Sand festfahren und brauchen Hilfe…

…und sogar zwei Schweizer Freundinnen, die hier um die Ecke Schildkröten retten wollen.

Wir haben Glück, dass am nächsten Tag der Wind und Seegang nachließ. Das nutzten einige große Jungs von uns natürlich aus …

Let’s go jetskiiiiii!

Einige Kilometer weiter die Küste entlang befindet sich das bekannte „Turtle Reservat“ Ras al Jinz,

… wo wir Halt machten um in der Dämmerung auf leisen Sohlen die hier beschützten grünen Wasserschildkröten zu beobachten.

Die Weibchen kommen hier an Land um Eier abzulegen,

…die von der Sonne ausgebrütet, viele viele kleine Turtlechens hervorbringen, die den Weg zurück ins Wasser suchen.

Dem Küstenverlauf folgend in Richtung Südwesten durchfuhren wir malerische Fischerdörfer.

Entweder mit kleinen schnellen Motorbooten oder gemächlich mit den traditionellen Daus gehen die Fischer auch heute ihrer Arbeit nach.

Mal wird de Straße durch Zungen von Flugsand beleckt…

mal bieten sich von Steilen Küsten wunderschöne Blicke in menschenleere Naturbelassene Buchten…

… dann wird Land mal wieder total flach und es zieht sich weiß wie Schnee entlang der Straße:

Salz! In einer natürlich ausgetrockneten Lagune.

Fleißige Hände sammeln und stapeln es entlang der Straße zum Verkauf.

am seeseitigen Ende der Lagune führt die Straße auf einen Anlegekai. Eines der größeren Fährschiffe nimmt uns mit auf die Insel Masirah.

Die Fischer schauen zu und wir winken.

Eng geht es zu auf dem Kahn – und wir servieren dem Käptn im Womo einen Tee.

Die Kette der Geburtstage reißt nicht ab – heute ist Frieda dran.

Na gut – der indische Zuckerbäcker hat den Namen ein wenig arabisiert…

Das Kitesurfingcamp, wo wir stehen ist nicht nur in der Nebensaison ein Vogelbeobachtungsparadies…

Nach Sonnenuntergang genießen wir im Kitesurfingcamp ein sehr leckeres rustikales Inselessen.

Mit unseren Womos fahren wir bis zur äußersten Südspitze der Insel,

… wo in zerklüftetem Lavagestein allerlei Meeresgetier wohnt.

Wir wollen die Insel umrunden und so fahren wir auf den guten Straßen auf und ab von einem schönen Strand zum Andern.

Hier könnte man sicher viel länger bleiben und die Zeit vergessen, aber wir fahren zurück zum Festland…

Der ungewohnte Blick aus dem Bullauge… äh..Fenster

Auch entlang der Festlandküste Omans kennt Abenteuer Osten wieder schöne Strände: Abendessen mit Blick auf die Felseninsel vor Nafun.

Nanu – ein Walfisch? Nein, auch eine Felseninsel.

Bei Ras Madrakah stecken die Tierchen überall am Strand, verschwinden schnell in Felsspalten…

…klinken bei Gefahr ihre Saugnäpfe von der Felswand aus und springen zurück ins Wasser…

… oder verbuddeln sich kaum angespült, behende wieder in den Sand.

Auch der Mond gab sich Mühe, unseren Aufenthalt hier unvergesslich zu machen – er überraschte uns mit einer partiellen Finsternis.

Überall treffen wir sehr neugierige und gastfreundliche Menschen, mit denen wir Dank Hamdy auch ins Gespräch kommen.

Fischer schenken uns immer wieder Fisch…

manche interessieren sich sehr für unsere Wohnmobile…

und wie wir den Fisch zubereiten. Der hier wird zu Fischsuppe, da kann er noch so seine scharfen Zähne fletschen!

Aber zuerst muss der Fisch geputzt werden, wobei sich Valery und Hamdy mächtig ins Zeug legen. Die Möwen verputzen den Rest.

Sogar Nachts bei Lampenlicht putzt Hamdy noch spät geschenkten Fisch…

Daraus wurde am nächsten Tag ein Festschmaus inklusive Bouillabaisse und schon wieder ein schöner Abend bis in die Nacht.

Manchmal kann man sich kaum vorstellen, wie es in den trockenen Gebieten aussieht, wenn der Monsunregen übers Meer kommt. Immer wieder begegnen uns Schilder, die davor warnen, weiterzufahren, wenn das Wasser bei Rot steht:

Damit sind dann die Pfähle gemeint, die in einer kaum merklichen Senke stehen.

Doch die Küste ist nicht immer so flach – plötzlich steht da ein Gebirge im Weg. Viele hundert Meter hoch türmt sich das Sedimentgestein – hier ist es Sandstein, durch Wind bizarr gestaltet…

Auch heute weht der Wind stark – Walter breitet die Flügel aus und hebt ab… na ja FAST!

Früher hat man um das Gebirge herumfahren müssen, aber vor einigen Jahren gibt wurde hier eine steile und beeindruckende Straße in die Gesteinsschichten gesprengt. Faszinierend wie man die geologischen Schichten studieren kann!

Auf der anderen Seite geht es wieder steil hinab – wir lieben solche Straßen!

In der nächsten Ortschaft nehmen wir am Rand Aufstellung …

und gehen zu Fuß durch die meist recht schmucken Häuser …

…zu den Frauen, die uns selbst geflochtenes verkaufen, zum Teil mit eingearbeitetem Ziegenfell.

Unserer „Farida“ wird auch eine traditionelle Maske angeboten, doch sie lehnt dankend ab. Passt doch nicht so recht zur Sonnenbrille…

Windig dieser Strand, aber trotzdem wunderschön.

Ein langer Vogelschwarm Kormorane im Tiefflug.

Noch einmal wird es gebirgig auf dem Weg nach Salalah – wir schauen von oben in tiefe Schluchten…

…auf grüne Oasen, die wie grüne Perlen in der kargen Landschaft liegen…

…und bestaunen bizarre Felsen.

…unglaubliches azurblau-bis-türkisfarbenes Wasser…

…und gigantische Stalaktiten, eigentlich trockene Wasserfälle, die sich hier Jahrhundertelang von der Steilküste ins Meer ergossen.

Außerdem Küsten, die praktisch nur aus Steinen und Muscheln zu bestehen scheinen – eine schöner als die andere…

Besonders dort wo für die Straße der Berg freigelegt wurde, entfaltet sich eine prachtvolle mineralogische Vielfalt.

Unversehens sind wir in der Stadt Mirbat, wo wir das Fort besichtigen, das ein schönes Museum birgt…

sowie den Hafen…

und die Altstadt, die leider größtenteils verfällt, weil das Leben woanders weitergegangen ist.

Dennoch wird in direkter Nachbarschaft modern neu gebaut.

Zum Abschluss unserer Mirbatvisite statten wir noch dem alten muslimischen Friedhof einen Besuch ab, der von dem Grabmal eines heiligen Imams überragt wird.

Diese Küste ist eine der schönsten die ich je gefahren bin. Ein Erlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann!

Bis zum nächsten Bericht grüßt Euch alle recht herzlich

Euer Holger

012 Forts, Nomaden und Dünen
Die wechselvolle Geschichte des Landes Oman war natürlich…

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