Auf unserem Dach der Welt – Zu Besuch in Qinhai

Meine liebe Freunde, Abenteurer, Reisende, Weggefährten und wer sonst noch alles das liest!

Bevor nun alle Wikipediabesserwisser mich aufklären, dass Qinhai gar nicht zu Tibet gehört und nur Tibet den Titel „Dach der Welt“ tragen darf, will ich euch eins sagen: Wenn mein Reisemobil meine Welt ist und ich auf das Dach eben dieses Reisemobils klettere, dann bin ich auf dem Dach der Welt! Auf meinem Dach der Welt. Und wenn wir nun mit unseren Reisemobilen tatsächlich an den Nordrand des Himalaya gefahren sind und nun immer wieder an der 4000-Meter-Marke kratzen und durch tibetische Gebiete fahren, die tibetischer als in Tibet sind, dann ist das unser Dach der Welt. Ich wünsche euch eine tolle virtuelle Mitfahrt auf unserem Dach der Welt.

Nicht zu vergesse ist trotz der anstehenden Bergetappen, dass auch diese Strecke ein Teil der legendären Seidenstraße ist. Früher transportierten die Wüstenschiffe Waren auch durch eisige Regionen.

Unser Basislager ist der Campingplatz von Biandoukou, knapp unter 3000 Metern Höhe gelegen – der erste in seiner Art auf unserer Reise. Mögen es mehr im Lauf der Campingtourismusgeschichte werden.

Zur Begrüßung des Tages und unserem Abschied von Biandoukou bekommen wir die tibetischen Schals umgehängt. Mögen die Götter der Berge uns gnädig sein und eine gute Reise durchs Hochgebirge ermöglichen.

Gebetsfahren schmücken den Tempel zu Beginn des Passaufstiegs.

Wie groß die berge, wie klein unsere Reisemobile.

Der erste Pass. Xing ist auch als Reiseführerin in Tibet tätig gewesen – dies Höhen sind für sie wie Vorschule.

Auf dem Gipfel des Reiseglücks. Passkuppe und noch 20 Meter nach oben geklettert.

Da fragt mich Peter doch glatt: „Kannst du hier fliegen?“

Mache ich! Himmlisch. Noch mal einen Meter höher…

Nach der Passkuppe das erste Hochtal – etwas 3500 Meter hoch gelegen.

Entlang der Straße grasen Yaks – jetzt zu Sommerbeginn sprießen die nahrhaften Kräuter und Gräser. Yaks überdauern auch im bitterkalten Winter – es sind wahre Überlebenskünstler.

Es ist nur ein Hochtal, aber die klare Luft fasziniert uns.

Der zweite Pass. Wieder eine von vielen kleinen und heiligen Pilgerstätten. Opfergaben der Reisenden. Mein Opfer wäre ….

…Oh Nein, schon wieder ein Sprung. Es ist einfach himmlisch schön, hier mit dem Reisemobil fahren zu dürfen.

Auf dem Weg in die Gebietshauptstadt Xining. Hochgebirge und Wolkenspiele. Es ist wunderbar, was wir während der Fahrt erleben und genießen dürfen.

Zwischenstopp in Xining mit Besuch der Stadt. Wir werden mit großer Aufmerksamkeit empfangen. Da ist eine von uns falsch gegebene Koordinate mit verbundenem unfreiwilligem Stadtausflug schon vergessen.

Auf dem Weg ins tibetische Labrang reisen wir immer wieder durch tibetische Gebiete. Stolz hält der Hui-Moslem einen Zierstein hoch, den ich ihm anschließend für 50 Yuan – umgerechnet 7 Euro – abgekauft habe. Nun liegt der Stein – neben vielen anderen Steinen – im Wohnmobil. Direkt vor dem Heizungsrohr platziert, wärmt er sich auf und ich stelle bei kalte Nächten danach meine Füße drauf. Wunderbar.

Sie freuen sich über uns wie Schneekönige. Islamische und…

…tibetische Dörfer und Gemeinden wechseln sich ab. Es ist auch eine ethnisch hoch interessante Route. Oft wird hier kein Chinesisch, sondern tibetisch oder eine Turksprache gesprochen.

Tibetische Gemeinden liegen in den Bergen – die Zufahrten haben es oft in sich.

Die Streckenführung ist spektakulär. Landschaftskino live!

Noch knapp 100 Kilometer von Labrang entfernt, sind die meisten Dörfer tibetisch dominiert. Gebetsmühlen säumen am Ortsausgang den Weg.

Tibetische Pilger auf dem Weg nach Labrang. Die zweite Frau bemisst die Strecke mit ihrer Körperlänge.

Frühsommerliche Stimmung im Hochland vor Labrang. Die Yaks sind recht scheue Tiere.

Bis auf den Bullen hier. Näher habe ich mich nicht mehr getraut – und das war auch gut so. Sonst gäbe es noch ein bis zwei spektakuläre Fotos und danach nichts mehr von mir.

Wir haben Labrang, eines der wichtigsten Klöster für Tibeter, erreicht. So stellt man sich Tibet vor.

Impressionen aus Labrang. Die Stadt und Umgebung ist viel sauberer geworden – Plastiktüten sind gebannt. Viele Pilger kommen hier her. Han-Chinesen, Moslems und viele Tibeter leben hier zusammen. Es ist ein wunderbarer Besuch.

Selbst bei der Such nach westlichen Schuhgrößen sind wir erfolgreich. In diesem Zusammenhang sei gesagt, dass du, lieber Andreas, nicht nur fahrtechnisch eine echt große Nummer bist.

Vielen Dank für alles und freut euch alle schon mal auf den anstehenden Reiseabschnitt durch die Lössebene und eine für mich typische unglaubliche Geschichte.

Euer Kostya aus dem östlichen Teil der Seidenstraße

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